Nürtinger Achter gewinnt das erste Mal auf den European-Masters-Meisterschaften

In der vergangenen Woche fanden in München über vier Tage die European-Masters-Meister-schaften statt. Masters sind alle aktiven Rennruderer, die älter als 27 Jahre sind und ihre Rennen in Altersklassen ausfahren.
Bei ganz hervorragenden und fairen Bedingungen konnten die Aktiven aus ganz Europa die ehemalige Olympiastrecke von 1972 nutzen.
Im Mittelpunkt der großen Nürtinger Masters-Mannschaft stand der Achter. Ein Saisonauftakt-Sieg in Heidelberg verlieh zuvor der Mannschaft um Steuerfrau Tanja Knöll Selbstbewußtsein, das kurz danach auf den Landesmeisterschaften in Breisach gleich wieder eingerissen wurde. Hier wurde das Rennen quasi „verschlafen“. 1.000 Meter Streckenlänge sind in etwa 100 Ruderschläge. Werden hier die ersten zehn nicht voll genutzt, ist es kaum möglich dies auf dem Rest der Strecke wieder aufzuholen. So war das Rennen, bevor man sich versah, auch schon gelaufen. Eine schlechte Generalprobe bedeutet oft eine gelungene Aufführung. Mit dem Frust aus diesem Rennen im Bauch ging die Mannschaft Martin Fouqué, Volker Wintergerst, Clemens Mistele, Christian Bartels, Andreas Rieger, Albrecht Rosenfeld, Gisbert Zahn und Uli Müller aus Würzburg, der für den Nürtinger Peter Heszler in den Achter kam, an den Start. Die Vorgabe war: keines der fünf gegnerischen Boote auch nur wenige Meter wegfahren zu lassen. Der Start war geglückt und die Nürtinger waren von Anfang an in Führung. Mehrere Zwischenspurts, angesagt von Knöll, wehrten alle Angriffe der übrigen Boote ab. 250 Meter vor dem Ziel versuchte es eine internationale Renngemeinschaft (Deutschland/Schweden) nochmals, aber auch dies konnten die Nürtinger abwehren und gewannen das 1.000-Meter-Euromaster-Rennen im Achter mit knapp 3 Meter Vorsprung auf die Zweitplatzierten. Dies gelang bei einer so hochkarätigen Veranstaltung noch keinem Nürtinger Achter. Die Freude war dementsprechend ausgelassen und laut.
Die folgenden Tage ging die Achter-Crew auch noch in weiteren Bootsgattungen an den Start. Martin Fouqué war noch im Einer sowie mit seinem Zweierpartner Norbert Schmid am Start. Nach einem packenden Rennen und einer mächtigen Schlussanstrengung konnten die Beiden ihr Doppelzweierrennen als Sieger beenden. Nicht ganz so rund lief es bei Andreas Rieger und Christian Bartels im Riemenzweier. Nach einer OP im Winter braucht das Duo noch etwas Zeit um an die letztjährige Form heran zu kommen. Ähnlich ging es Volker Wintergerst und Peter Heszler im Doppelzweier. Auch Heszler hatte gesundheitliche Probleme im Winter.
Besser lief es bei Albrecht Rosenfeld und Gisbert Zahn, die mit Ihren Würzburger Kollegen Peter Ehinger und Uli Müller im Vierer ohne Steuermann sowie im Vierer mit Steuermann an den Start gingen. Die Vier Männer konnten beide Rennen gewinnen und nahmen somit alle drei Titel mit nach Hause, für die Nürtinger ein Novum.
Steuerfrau Tanja Knöll ist aber nicht nur eine der besten deutschen Steuerfrauen, sie ist auch im leichten Einer pfeilschnell unterwegs. So konnte sie zwei Vizemeisterschaften erringen.
Immer beliebter werden auch die Mixed-Rennen, also weibliche und männliche Aktive in einem Boot. Martin Foqué hatte Christine Brokjahns aus Hamm mit an Bord und Norbert Schmid seine Frau Sonja, jeweils im Doppelzweier. Das Ehepaar Schmid schaffte in ihrem zweiten Rennen den Rest des hochkarätigen Felds deutlich hinter sich zu lassen und fügten diesem Sieg noch eine Vizemeisterschaft im Doppelvierer mit Fouqué und Knöll hinzu.
Zusammengefasst war dies die erfolgreichste European-Masters-Regatta für den RC-Nürtingen. Jetzt wird über den Sommer intensiv trainiert, um ähnlich gute Ergebnisse im September auf der World-Master-Regatta erreichen zu können. (gz)

Die siegreiche Nürtinger Masters-Mannschaft im MM8+ mit Martin Fouqué, Volker Wintergerst, Clemens Mistele, Andi Rieger, Christian Bartels, Uli Müller (Würzburg), Albrecht Rosenfeld, Gisbert Zahn und Steuerfrau Tanja Knöll.

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