Bodelschwingh Schule Nürtingen

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Wir sitzen alle in einem Boot!


Schülerinnen und Schüler der Bodelschwinghschule Nürtingen gehen rudern

Ruderische Anfängerausbildung für Schüler mit geistiger Behinderung**

Mit einem Projekt der besonderen Art haben die Bodelschwinghschule Nürtingen (Schule für Geistigbehinderte) und der Ruderclub Nürtingen ihre Kooperation weiter entwickelt. Mit dem zunächst von der Schule eng begleiteten Projekt wurde den Schülern und Schülerinnen der Bodelschwinghschule ein neues Bewegungs- und Freizeitangebot gemacht.

An vier Vormittagen im September 2013 lernten sechs Schüler und Schülerinnen das Rudern mit kippsicheren Ruderbooten kennen. Sie wurden dabei von zwei Lehrern der Bodelschwinghschule und drei erfahrenen Rudertrainern des Ruderclubs angeleitet.

Durch die intensive Betreuung und einem auf die besonderen Lernbedürfnisse individuell zugeschnittenen Setting von Seiten der Schule und des Ruderclubs konnte bereits vom ersten Tag an richtig auf dem Neckar gerudert werden. Die Schülerinnen und Schüler hatte jede Menge Spaß am Sporttreiben in der freien Natur. Nachdem sie den Rudersport kennengelernt hatten, konnten sie eine bewusste Entscheidung treffen, ob sie diesen Sport weitermachen wollten.

Zwei Trainer des Ruderclubs bieten seither eine Trainingsgruppe für die Schüler mit ihren besonderen Bedürfnissen an. Die Lehrkräfte der Schule stehen den Trainern als Ansprechpartner in sonderpädagogischen Fragestellungen zur Verfügung. Das Training findet auch in den Wintermonaten jeden Freitagnachmittag statt. Je nach Wetter und Wasserstand wird auf dem Wasser oder im Kraftraum trainiert. Die Regelmäßigkeit mit der die Jugendlichen auch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt erscheinen, zeigt welche große Bedeutung der regelmäßige Vereinssport im Leben der Jugendlichen mit Behinderung hat.

Mittlerweile wird das Trainerteam auch von zwei nicht-behinderten Jugendlichen aus dem Verein unterstützt. Im Rahmen des für die achten Klassen der Realschule vorgesehenem 30stündigen „Sozialem Engagements“ übernehmen sie Teile des Trainings und leiten die Jugendlichen mit Behinderung an. Auf diese Weise wird der Weg in Richtung nachhaltiger Inklusionssport angestrebt. Diese Initiative wird von dem Inklusionssportprojekt „Bison = Baden Württemberg inkludiert Sportler ohne Norm“ tatkräftig unterstützt. So soll von Nürtingen aus ein Vorstoß in das ganze Land Baden-Württemberg gemacht werden.

Auch die Schule ihrerseits hat den Rudersport mit in ihr Profil aufgenommen und bereits einen Ruderergocup veranstaltet, an dem über 40 Schüler der Haupt- und Berufsschulstufe teilnahmen. Im kommenden Mai soll wieder ein mehrtägiges Ruderprojekt in Kooperation mit dem Ruderclub stattfinden, um weiteren Schülern mit geistiger Behinderung das besondere Bewegungs- und Freizeitangebot zu machen.
Die Eltern der bisher beteiligten Schüler zeigen sich über das Wassersportangebot hocherfreut, da nun für ihre Kinder ein ortsnahes Angebot geschaffen wurde, das ihre Freizeit bereichert.

Der Ruderclub Nürtingen ist bestrebt sein Engagement möglichst breit zu fächern. Neben dem natürlich wichtigen Spitzensport eben auch Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen eine Heimat zu geben, die dieses enorme Trainingspensum eines Leistungssportlers nicht leisten können. So gibt es 2014 in Nürtingen, wie auch die Jahre davor, 30 Breitensportler-Anfänger die das Rudern erlernen wollen, eine Schulruder AG des Hölderlingymnasiums, eine Betreuung der alljährlichen Ferien-Biebel-Woche und die intensive Kooperation mit der Bodelschwinghschule. Gerne tauschen wir unsere Erfahrungen mit anderen Vereinen aus und wünschen uns auch gleichzeitig vom LRVBW einen aktiveren Austausch zu diesen Themen.