Mit 95 Prozent ins WM-Finale ...

Peikert-Vierer rudert souverän seinen Vorlauf

Er gehört mit 18 Jahren schon zu den erfahrenen Ruder-Junioren in Deutschland. Oliver Peikert vom Ruderclub Nürtingen (RCN) führte als Schlagmann seinen gesteuerten Vierer unaufgeregt ins Finale bei der Junioren-Weltmeisterschaft im litauischen Trakai.

Er konnte den Blick auf die imposante Burg von Trakai – die liegt direkt neben der Regattastrecke - wahrscheinlich mehr genießen als seine Bootskameraden. Mit der Erfahrung von zwei EM- und einem WM-Finale ist Oliver Peikert mit 18 Lenzen schon ein alter, besser erfahrener Hase, was internationale Junioren-Rennen angeht. „Alle aus meinem Boot waren aufgeregt, ich kenne aber die Strecke und das Drumherum hier ja schon vom letzten Jahr“ meinte Peikert nach dem Rennen. „Endlich durften wir wieder ein echtes Rennen rudern und nicht nur in internen Relationsrennen gegen die anderen Boote aus der Nationalmannschaft antreten“.

Bei insgesamt neun gemeldeten Booten ergab sich ein überschaubares Feld am gestrigen Tag im gesteuerten Junioren-Vierer. Die Peikert-Crew musste im zweiten Vorlauf ran gegen die Boote aus der Türkei, Kroatien und den Vereinigten Staaten. Die legten einen Blitzstart hin und übernahmen gleich die Führung. Dahinter dann der deutsche Vierer vor Kroatien und den Türken. So ging es bei Streckenhälfte über die 1000 Meter Linie, die USA hier ne knappe Länge enteilt. Oliver Peikert ließ sich aber nicht nervös machen, er wusste ja, dass ein zweiter Platz in diesem Vorlauf für den Finaleinzug reichen würde. So ließ er die Amerikaner gewähren und kontrollierte die beiden anderen Boote. Auch bei 1500 Metern hatte sich an der Reihenfolge nichts geändert. Dann wollte der Nürtinger aber doch noch wissen, was die Jungs aus den USA so draufhatten und blies zum kontrollierten Schlussspurt. Und der machte den Amis richtig zu schaffen. Die retteten mit allem, was sie hatten, eine halbe Sekunde ins Ziel, der Peikert-Vierer holte sich den zweiten Platz und ebenfalls den direkten Einzug ins Finale. Die Türkei überspurtete noch die Kroaten, was aber für beide keine Folgen hatten. Die zwei sehen sich im Hoffnungslauf wieder.

Der deutsche Vierer um Schlagmann Oliver Peikert kann sich dagegen in Ruhe auf das Finale am Sonntag (06.08.) vorbereiten. Dort warten dann neben den noch zu ermittelnden Booten aus dem Hoffnungslauf bereits die Crews aus der Schweiz und Italien. Die zwei hatten sich im ersten Vorlauf durchgesetzt. Und die Italiener sind immer ein Kandidat auf Gold, da sie stets ihre stärksten vier Ruderer in den gesteuerten Vierer setzen. Aber da wird der Nürtinger auch ein Wörtchen mitreden wollen. „Das war heute schon ganz gut. Endlich mal wieder ein echtes Rennen“ meinte Peikert zufrieden, „aber da geht noch mehr. Das war jetzt nicht gerade mit angezogener Handbremse, aber auch noch nicht alles, was wir können. Ich freue mich riesig auf Sonntag“.

Der gesamte Ruderclub Nürtingen tut das ebenso und fiebert über den Live-Stream bei www.worldrowing.com mit. Start ist am Sonntag um 10.10 Uhr.

Konzentration am Start: Oliver Peikert (vorne rechts) führt seinen Vierer mit Steuermann souvären ins Finale bei der Junioren-WM in litauischen Trakai.

Viel schöner geht Rudern nicht: Der Peikert-Vierer im Training vor der imposanten Burg von Trakai.

03.08.2017 // Bericht: Andreas Keller // Foto: www.meinruderbild.de

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