Mit Vollgas zur Medaille

Fünf Nürtinger Boote fahren bei den Deutschen Sprintmeisterschaften in die Medaillenränge

Zum letzten Höhepunkt dieser Saison reisten über dreißig Sportler des Ruderclub Nürtingen (RCN) am vergangenen Wochenende in den hohen Norden. Am Werdersee im Bremen wurden die deutschen Sprintmeisterschaften ausgefahren. Dann, wenn normalerweise der Start- in den Streckenschlag übergeht, ist beim Sprint über 350 Meter das Rennen fast schon vorbei. Da heißt es, von Anfang an Vollgas zu geben; jeder Schlag zählt. Eine Disziplin, die die Nürtinger schon in den vergangenen Jahren gut beherrschten.

Anders als bei sonstigen Meisterschaften, sind bei den Sprintmeisterschaften nur reine Vereinsboote zugelassen und keine Renngemeinschaften. Umso erfreulicher war es deshalb für den vergleichsweise kleinen RCN, gleich mit drei Junioren-Achtern antreten zu können: Je ein Männer- und Frauen-Achter bei den A-Junioren (17/18 Jahre) sowie ein B-Junioren-Achter (15/16 Jahre).
Noch erfreulicher war allerdings, dass alle drei Achter einen Platz auf dem Siegerpodest erruderten. Die B-Junioren Phil Ole Weckenmann, Urs Strohmann, Clemens Höring, Julian Engel, Manuel Schnaidt, Max Melcher, Nils Knott, Levin Burkhart und Steuerfrau Charlotte Arold wurden Vizemeister in einem mit fünf Booten besetzten Finalrennen. Die Junioren erwischten einen tollen Start und mussten schließlich nur den Münsteranern den Vortritt lassen.

Schlagfrau Paulina Schmid mit Charlotte Arold, Jara Hümpfner, Anika Hümpfner, Stefanie Filbert, Sarah Rösch, Jana Hagemann, Ina Liebrich samt Steuermann Hannes Fouqué landeten im Juniorinnen A-Achter auf dem dritten Rang und erhielten die Bronzemedaille. Die Ruderinnen freuten sich besonders, da sie bislang wenig Erfahrungen im Riemen sammeln konnten; trotz des relativ welligen Wassers gelang ihnen ein sauberes Rennen.

Der A-Junioren-Achter mit Nils Weiß, Emil Rauscher, Jonas Benke, Jan Haßdenteufel, Luca Swoboda, Mattis Keller, Levin Burkhart, Manuel Schnaidt und Steuermann Kevin Schlauersbach blieb im Finalrennen zunächst hinter den Booten aus Berlin, Münster und Osnabrück um Haaresbreite auf dem undankbaren vierten Platz. Doch legte die Mannschaft des Osnabrücker Ruder-Vereins wegen eines Steuerfehlers des Erstplatzierten aus Berlin Einspruch ein und erreichte damit die Wiederholung des Rennens. Für die Nürtinger war dies eine unerwartete zweite Chance. Offenbar wurden sie (wie bereits auch schon im letzten Jahr) von Rennen zu Rennen besser und lernten aus den Fehlern. Und so wurden die RCN-Ruderer schließlich zum sprichwörtlich lachenden Dritten während Osnabrück sich zum Schluß mit dem vierten Platz zufrieden geben musste.

Den Vizemeistertitel im starken 6-Boote-Feld holten sich zudem noch der A-Juniorinnen-Vierer mit Anika Hümpfner, Paulina Schmid, Stefanie Filbert und Sarah Rösch. Nach einem knappen Sieg im Vorlauf hatten sich die Nürtingerinnen am Samstag direkt fürs Finale qualifiziert. Nur die Dortmunderinnen hatten hier den besseren Start und konnten den Vorsprung knapp über die 350 Meter retten.

Trainer David Wollschläger hatte seine Männer im Doppelvierer nach überstandenem Vorlauf und Halbfinale noch einmal aufs Rennen eingeschworen. Christian Heszler, Jurek Sauter, Sven Liebrich und Tim Liebrich gaben alles und Dank eines „brachialen Endspurts“ (Zitat Christian Heszler) mussten sie sich in der sehr starken Konkurrenz nur den Kölnern geschlagen geben.

Die Trainerriege Max Schäfer, David Wollschlaeger, Merit Linder und Oliver Peikert waren mit der Medaillen-Ausbeute ihrer Schützlinge mehr als zufrieden und freuten sich mit den Sportlern über diesen sehr gelungenen Saisonabschluss.

Waren fix zur Silbermedaille bei den Deutschen Sprintmeisterschaften unterwegs: Die RCN-B-Junioren (stehend v.l.) Julian Engel, Clemens Höring, Max Melcher, Levin Burkhart , (knieend v.l.) Charlotte Arold, Urs Strohmann, Phil Weckenmann, Manuel Schnaidt und Nils Knott.

15.10.2021 || Bericht: Kareen Keller-Kuhnle || Foto: Meinruderbild.de

‹ Zurück zur Übersicht