In voller Mannschaftsstärke reiste der Nürtinger Ruderclub am vergangenen Wochenende neckarabwärts nach Marbach. Von der dortigen Kurzstreckenregatta kehrten die Nürtinger mit einem Sack voller Radaddeln, wie die Medaillen im Rudererslang heißen, nach Hause.

Für die A- und B-Junioren (15-18 Jahre) begann der Wettkampf am Samstag allerdings zuerst etwas schleppend – viele fuhren nur knapp am Sieg vorbei. Erst am Nachmittag wendete sich das Glück für die Nürtinger und sie legten reihenweise am Siegersteg an.
Den Anfang machten Robin Schrade und Tim Liebrich im Junioren-A-Doppelzweier, gefolgt von Christian Heszler im leichten Männer-Einer. Die beiden Duos Oliver Peikert mit seinem Tübinger Partner Elias Kun sowie Noah Baumann und Jean-Louis Mekdour gewannen ihre jeweiligen Läufe im Junioren-A Zweier ohne Steuermann. Je eine Siegermedaille gabs auch für Jacques Frentz und Tim Liebrich im schweren Einer der Junioren. Die Leichtgewichte Lukas Schneckenberger und Simon Grissinger holten im leichten Junioren-Doppelzweier ebenso den Sieg wie Julia Gensicke im Juniorinnen-Einer und Eric Lipp bei den B-Junioren im leichten Einer.

Im Gewinner-Achter der A-Junioren saß auch Nürtingens Oliver Peikert in einer Renngemeinschaft mit Marbach, Tübingen und Wetzlar. Merit Linder fuhr mit dem leichten Juniorinnen-B-Einer ebenfalls als Erste über die Ziellinie. Der Doppelvierer mit Robin Schrade, Jacques Frentz, Tim Liebrich und Lukas Schneckenberger war genauso siegreich wie schließlich noch einmal Oliver Peikert und David Wollschlaeger in einer Renngemeinschaft im Männer-Achter.

Der Sonntag brachte weitere Medaillen für Grissinger und Heszler im Einer sowie Peikert und Kun im Zweier-ohne.
Julia Gensicke, Pauline Sauter und Merit Linder saßen zudem im siegreichen A-Juniorinnen-Renngemeinschafts-Achter. Grissinger und Schneckenberger wiederholten den Zweiersieg des Vortages ebenso wie die Besatzung des A-Junioren-Doppelvierers, Schrade, Frentz, Liebrich und nochmals Schneckenberger. Den Schlusspunkt setzte Pauline Sauter, sie gewann ihr Einer-Rennen.

Auch die C-Junioren (Altersklasse bis 14 Jahre) konnten wieder einmal beweisen, dass sie zu den führenden Ruderern in Baden-Württemberg gehören. Insgesamt 15 Siege in dieser Altersklasse wurden am vergangenen Wochenende unter besten Ruderbedingungen eingefahren.

Den Anfang machte am Samstag der Jungens-Vierer der 12/13-Jährigen mit Emil Rauscher, Bjarne Hodapp, Jan Hassdenteufel, Jonas Benke und Steuermann Max Mühlhause. Diese Jungens verschenkten in dieser Saison noch keinen Sieg und ließen auch in Marbach der Konkurrenz wieder keine Chance. Sarah Rösch und Paulina Schmid gewannen den Doppelzweier ihrer Altersklasse. Max Schwarz und Stefanie Filbert glänzten im Einer. Diesen Erfolg konnte Max Schwarz gleich am Sonntag wiederholen. Regattaneuling Nils Weiß fuhr mit seinem Ruderpartner Mattis Keller seinen ersten Sieg im Jungen Doppelzweier ein. Das galt auch für Anika Hümpfner und Annika Weiß (Steuerfrau), die zusammen mit Paulina Schmid, Sarah Rösch und Stefanie Filbert im Mädchen Doppelvierer das Feld dominierten. So gab es dann auch viel Applaus der Vereinskameraden, als die Drei das für erstmalige Sieger obligatorische Bad im Marbacher Neckar nehmen durften.

Sonntags lief es nochmals besser für den Ruderclub. Paulina Schmid, Sarah Rösch und Mattis Keller entschieden ihre Einer-Rennen für sich. In der Besetzung Jan Hassdenteufel, Bjarne Hodapp, Urs Strohmann, Finn Fouque und Steuerfrau Annika Weiß konnte auch der neu zusammengesetzte Jungen Vierer der 12/13-Jährigen gegen die Konkurrenz punkten. Gleich tat es ihnen der Jungen Vierer der 13/14 jährigen mit Georgije Sladovic, Nils Weiß, Mattis Keller, Jonas Zaiser samt Steuermann Jonas Benke. Der Mädchen-Vierer in der Besetzung des Vortages ließ am Sonntag abermals der Konkurrenz keine Chance. Den tollen Erfolg abrunden konnten dann noch Sarah Rösch und Stefanie Filbert sowie Georgije Sladovic mit Mattis Keller in der jeweiligen Doppelzweier Konkurrenz.

Alles in allem war es mit insgesamt 36 Siegen wieder einmal ein glänzender Auftritt des RCN-Nachwuchses.

Parallel startete am gleichen Wochenende der U23-WM-Teilnehmer Marvin Rüdt auf der Deutschen Hochschulmeisterschaft in Brandenburg an der Havel.
Wenige Tage nach Rüdts Immatrikulation an der Uni Karlsruhe wollte die Hochschulachter-Mannschaft sich diese ‚Verstärkung’ nicht durch die Lappen gehen lassen. So wurde Marvin Rüdt noch kurz von den Meisterschaften in das Großboot integriert. Dies zahlte sich aus.
Am Samstag auf der 1000m-Strecke holte der Karlsruher Uni-Achter Bronze, war aber mit dem Rennen nicht zufrieden - auf der zweiten Streckenhälfte kam die Synchronität im Boot etwas abhanden. Dies wollte Rüdts Mannschaft am Sonntag auf der Kurzstrecke über 500m ändern. Und das klappte auch hervorragend. Mit nur drei Zehntel Sekunden Rückstand hinter Aachen erkämpften sich die Karlsruher Uni-Ruderer die Silbermedaille.

Der neu formierte Mädchen-Doppelvierer mit Anika Hümpfner, Stefanie Filbert, Sarah Rösch, Paulina Schmid und Steuerfrau Annika Weiß (von links) holte sich auf seinem ersten Regatta-Wochenende gleich zwei Siege. Dafür wurden dann die zwei An(n)ikas mit einem Wurf in den kühlen Neckar belohnt. Das ist Tradition bei den Ruderern: wer zum ersten Mal gewinnt, geht baden.

29.09.2017 // Bericht: Kareen Keller-Kuhnle & Andreas Keller // Foto: Andreas Keller