Zwei Nürtinger im Deutschland-Achter

Nürtingen/Hamburg. Heute wird’s ernst: Die zwei Nürtinger Nick Blankenburg und David Wollschlaeger gehen in ihr erstes Rennen bei der diesjährigen Junioren-Weltmeisterschaft im Rudern. Auf der Dove-Elbe in Hamburg-Allermöhe bestreiten sie im deutschen Junioren-Achter den Vorlauf gegen Österreich, USA, Spanien und Russland. Die beiden Sportler vom Ruderclub Nürtingen haben bereits WM-Erfahrung. Im letzten Jahr holten sie im Vierer mit Steuermann die Silbermedaille. Diesmal haben es die beiden Athleten sogar in den Achter geschafft, traditionell das Flagschiff der deutschen Mannschaft.
Fünf Wochen lang haben sich Wollschlaeger und Blankenburg gemeinsam mit der gesamten Junioren- Nationalmannschaft in Berlin auf den Saisonhöhepunkt vorbereitet. In einem Interview berichten sie kurz vor dem ersten Wettkampf:

Frage: Wie geht es Euch nun, nach fünf Wochen intensivem Trainingslager?
Blankenburg: „Langsam geht’s uns wieder gefühlt besser. Zuerst wird man „in den Keller gebracht“, damit man sich dann weiter steigert. Gegen Ende werden die Trainingseinheiten wieder weniger.“

Frage: Schildert doch einmal Euren Tagesablauf der vergangenen Wochen.
Wollschlaeger: „Um 5.30 Uhr begann der Tag mit einem Imbiss. Um 6.20 Uhr folgte die erste Trainingseinheit von 20 bis 24 Kilometern auf dem Wasser. Frühstück gabs dann um 8.30 Uhr. Danach ab 10 Uhr Krafttraining, Gymnastik oder Laufen. Um 12.30 Uhr haben wir zu Mittag gegessen. Danach war Mittagsruhe, bis um 15.30 Uhr dann die zweite Rudereinheit von 16 bis 18 Kilometern dran war. Wichtig war, dass wir unseren Wasserhaushalt immer ausgeglichen hielten. Wir mussten cirka sechs bis acht Liter Wasser am Tag trinken und außerdem die rund sechs- bis achttausend verbrauchten Kalorien wieder zu uns nehmen.

Frage: Gab es einen Unterschied zum vergangenen Jahr?
Blankenburg: Im Achter wird uns dieses Jahr mehr abverlangt und strenger trainiert als im Vierer letztes Jahr. Es wird auch mehr Disziplin gefordert. Zum Beispiel hatten wir im Training über Funk permanentes Feedback über Schlagzahl und unseren aktuellen Stand zur Weltbestzeit. Man merkt schon, dass der Achter eben das Flagschiff ist.

Frage: Die WM hat ja bereits vorgestern begonnen. Wie war die Eröffnungsfeier?
Blankenburg: Die Eröffnungsfeier war sehr cool. Alle Hamburger Rudervereine sind Parade gefahren.

Frage: Wie schätzt Ihr Euch und euren Achter selbst ein?
Wollschlaeger: Wenn wir unsere Leistung abrufen, sollte der Vorlauf gut machbar sein. Das Boot hat in diesem Jahr eine sehr, sehr starke Physis!

Frage: Wie groß ist die Spannung inzwischen?
Blankenburg: Die Aufregung steigt deutlich und es wird auch schon mal der Blickkontakt zu den Gegnern gesucht. Ich habe richtig Bock auf den Vorlauf, das wird ein echter Ausbrenner!
Wollschlaeger: Wir hatten schon ein Sparring-Rennen; Großbritannien und Österreich haben wir abgehängt, die Italiener wollten nicht mitmachen.

Frage: Wie sehen die letzten Stunden bis zum Vorlauf kurz nach 12 Uhr aus?
Wollschlaeger: Wir werden uns mannschaftlich geschlossen aufs Rennen fokussieren.

Möchten sich ihre zweite WM-Medaille holen:
Nick Blankenburg (links) und David Wollschlaeger vom Ruderclub Nürtingen.

Der Junioren-Deutschland-Achter in Action

‹ Zurück zur Übersicht