Große Party auf dem Neckar

Das Drachenbootrennen des Nürtinger Ruderclubs ist ein Ereignis, das jedes Jahr Tausende an den Neckar lockt. Am Samstag stimmte einfach alles: Das Wetter, die sportliche Leistung und natürlich die tolle Stimmung aller Teilnehmer.
Mit 28 Teams, 25 gemischten und drei reinen Frauenteams, erreichte man die zweithöchste Teilnehmerzahl seit Bestehen des Rennens, das immerhin seit 14 Jahren jedes Jahr auf dem Neckar stattfindet. Im vergangenen Jahr gingen noch 18 gemischte und fünf Damenteams an den Start.

Die Regeln sind einfach: 16 Ruderer und ein Trommler müssen das Boot so schnell wie möglich über die Ziellinie der 300 Meter langen Regattastrecke zwischen Wörthbrücke und Wehr bringen. Dabei ist vor allem entscheidend, wie gut die Ruderer miteinander harmonieren. Die Mannschaften waren ganz unterschiedlicher Herkunft: Firmen, Vereine oder einfach Zusammenschlüsse von Freunden.

Sie konnten alle im Vorfeld entscheiden, ob sie an der Kostümwertung teilnehmen wollten. Entscheidend war dieses Jahr nicht alleine die Optik, sondern auch die Performance zu einer selbstgewählten Musik. Dazu gab es Punkte von allen anderen Teams. Diese Disziplin konnte das Frauenteam Hot Shots in Supergirl-Kostümen klar für sich entscheiden, sie erhielten den Preis aus Pflasterstein und Fröschchen.

Weniger gut schnitt das Team auf der Regattastrecke ab. Mit einer Zeit von 1:36,28 Minuten landete es im Finale der Frauen weit abgeschlagen auf dem dritten Platz, hinter den Alohas, die seit sechs Jahren mitfahren, mit 1:29,63 Minuten und den Drachenjägerinnen mit 1:28,17 Minuten. Die Drachenjägerinnen hatten sich – wenig passend zu ihrem Namen – als Schlümpfe verkleidet und machten auch bei der Kostümwertung eine gute Figur. Sie belegten vor dem Paurboot den zweiten Platz.

Gefahren wurde wegen der hohen Teilnehmerzahl auf vier Bahnen. In den Mixed-Booten saßen dem Reglement zufolge immer mindestens vier Frauen. Ins Halbfinale schafften es sehr unterschiedliche Teams: Kanos Kanu, das Team des Judoclubs, Uncle Otto und das Masuren-Team, ein Zusammenschluss von Freunden, die Seebachratten, die bei ihrer achten Rennteilnahme so weit kamen wie nie zuvor, und die Inwaldianer, ein Team der Rudolf-Steiner-Schule.

Im zweiten Halbfinallauf fand sich das oft siegreiche TBN-Turn-Team, der Freundeskreis Ananasexpress aus Ulm, die Clique Die Spartaner und das Werksteam Hilite Power Dragon wieder. Jeweils Platz eins und zwei aus diesen Rennen trugen unter sich um 18.40 Uhr das große Finale aus.

Um Drachenhaaresbreite ging der Hilite Power Dragon mit einer Zeit von 1:21,25 Minuten durchs Ziel, vor Uncle Otto und dem Masuren-Team in 1:21,80 Minuten, Kanos Kanu in 1:22,27 Minuten und den Spartanern mit 1:22,61 Minuten.
Bei der Siegerehrung wurde kräftig gefeiert

Zur Siegerehrung, bewährt moderiert von Hans Willi Kies, war Oberbürgermeister Otmar Heirich gekommen. Er bewunderte nicht nur die sportliche Leistung der Ruderer, sondern auch die organisatorische Leistung des Ruderclubs, der erst in der vorigen Woche mit dem Neckarfest eine weitere Großveranstaltung gestemmt hatte.
Er überreichte jedem Team eine Magnum-Flasche Sekt und den Siegern gleich ein 20-Liter-Fass Bier und den begehrten Drachenboot-Cup-Wanderpokal, den das Team ausgelassen jubelnd feierte. Zum Feiern gab es noch bis weit in die Nacht hinein Gelegenheit: Die Flippmanns spielten tanzbare Musik und brachten die Menschen in Stimmung.

Hinter einem Großereignis wie dem Drachenbootrennen steckt auch immer eine ausgeklügelte Organisation. 80 bis 90 ehrenamtliche Helfer des Ruderclubs sorgten dafür, dass es den Besuchern an nichts mangelte. „Wir verpflichten hier auch die Eltern unserer Jugendlichen“, sagen Hubert Wondrak und Andreas Keller vom Organisationsteam. Der Sport ist teuer und die Veranstaltung ein Segen für die Vereinskasse. So kann der Club weiterhin seine Jugendarbeit leisten.

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Siegerehrung Frauen-Rennen, Gewinnerinnen ‚Drachenjägerinnen‘

Siegerehrung Mix-Rennen, Gewinner ‚Hilite Power Dragon‘)

15.07.2017 // Bericht: Barbara Gosson // Fotos: Andreas Keller

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