Nürtinger Vierer verteidigt seinen Titel ...

Zweimal Gold holten die Aktiven des Ruderclub Nürtingen (RCN) auf der Deutschen Großboot-Meisterschaft in Hamburg auf der Dove-Elbe.

Nur eine Woche nach den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften folgte die Deutsche Großbootmeisterschaft. Dies mag für Außenstehende etwas verwirrend sein, wenn sich Deutsche Meisterschaften in einer Sportart quasi die Hand geben. Aber so ist es bei den Ruderern nun mal, es gibt insgesamt vier Deutsche Meisterschaften in unterschiedlichen Alters- und Bootsklassen. Und am letzten Wochenende ging es in die Großboote, also Vierer und Achter.

Den Anfang machten Tim Liebrich und Tanja Knöll gemeinsam mit Sportlern aus Ludwigshafen, Saarbrücken und Mannheim im Mixed-Achter. Da mehr als sechs Boote gemeldet waren, ging es nur über den Vorlauf ins Finale. Die süddeutsche Achter-Crew nutzte es für ein ’Trainingsrennen’ und Tanja Knöll, die Steuerfrau, lenkte das Großboot locker ins Finale. Dies fand noch am gleichen Tag statt.
Dort, im Finale war es dann ein deutlich härteres Rennen, aber auch hier zeigte die Süd-Crew ein starkes Rennen. Kurz vor Streckenhälfte konnte sich Liebrich, Knöll & Co. vom Feld lösen, bauten auf den zweiten 500m den Vorsprung weiter aus und fuhren so zum Sieg. Die Freude über die erste Medaille, dazu gleich Gold, war natürlich riesig im RCN-Lager.

Dann kam gleich das eigentliche Highlight aus Nürtinger Sicht; der RCN-Männer-Vierer ohne Steuermann. Oliver Peikert, Nick Blankenburg, Marvin Rüdt und Dominic Imort wollten ihren Titel aus dem letzten Jahr unbedingt verteidigen. Neu ins Team kam Rüdt, die drei anderen waren schon vor Jahresfrist mit im Boot. Auch hier ging es über den Vorlauf, auch hier kein Problem und auch hier ein Vorlauf-Sieg. Solch ein Sieg kann unglaublich helfen, man fühlt sich stark, auch mental quasi unbesiegbar. Und genauso gingen der Nürtinger Vierer ins Finalrennen.
Die Jungs wollten Gold, sie legten los wie die Feuerwehr und ‚katapultierten’ sich gleich nach dem Start an die Spitze. Danach bauten sie im Mittelteil der Strecke die Führung weiter aus. Der Endspurt war nicht nötig, der Nürtinger Vierer verwaltete seinen Vorsprung ins Ziel. Aber da ging es dann ab: die Jungs brüllten ihre Freude über die Titelverteidigung aus sich heraus. Auch Trainer Sascha Hustoles war erleichtert: „Nach holprigen Saisonstart haben sich die Jungs richtig gesteigert. Ich freue mich sehr für sie.“

Der Männer-Vierer vom Ruderclub Nürtingen verteidigt seinen Titel auf der Deutschen Großbootmeisterschaft in Hamburg. Marvin Rüdt, Nick Blankenburg, Dominic Imort und Oliver Peikert (von links) schreien ihre Freude heraus.

Es waren noch weitere Starts von RCN-Sportlern geplant, aber die kamen über die Vorläufe nicht hinaus. Sowohl Christian Heszler im Männer-Doppelvierer als auch der ‚Goldvierer’ in einem Renngemeinschafts-Achter qualifizierten sich mit einem 2. bzw. 1. Platz für das jeweilige Finale. Ein aufkommendes Gewitter führte jedoch zum Abbruch der Regatta. Da gab es natürlich lange Gesichter in der RCN-Mannschaft: zwei mögliche, eher wahrscheinliche Medaillen waren somit ‚verloren’.
Der Vierer konnte sich jedoch trösten, machte er sich doch direkt von Hamburg aus auf den Weg nach England, zur ‚Royal Henley Regatta’. Dies ist quasi die Mutter aller Ruderregatten und zusammen mit Wimbledon im Tennis und Ascot im Pferdesport das royale Sportereignis der Upper Class in Großbritannien. Und es findet an diesem Wochenende statt.

04.07.2019 || Bericht: Andreas Keller, Sascha Hustoles || Foto: meinruderbild.de

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