Toller Start in die neue Ruder-Saison

Im Essener Stadtteil Kettwig trafen sich am vergangenen Wochenende die deutschen Ergometer-Fahrer um ihre nationalen Meister zu küren. Dabei sind naturgemäß fast ausschließlich Ruderer am Start, die in den Wintermonaten auf den Ergometern an ihrer Grundlagenausdauer trainieren, um dann in der wärmeren Jahreszeit wieder zurück in die Boote zu wechseln. Es gibt jedoch auch ambitionierte Fitness-Sportler, die sich mit den Ruderern messen.
War diese Meisterschaft in den vergangenen zwei Jahren coronabedingt noch eine Online-Veranstaltung, battelten sich in diesem Jahr die Indoor-Ruderer wieder direkt nebeneinander; laute Musik, tolle Stimmung und der unvermeidliche Schweißgeruch in der Halle inklusive.

Auch eine Gruppe vielversprechender Sportler des Ruderclub Nürtingen (RCN) stellte sich hier der Konkurrenz.
Ganz vorneweg war hierbei Para-Ruderer Paul Umbach, der auf den Ruder-Weltmeister-schaften im vergangenen Jahr eine Bronze Medaille errang. Und auch zu Lande setzte Umbach seine Erfolgsserie fort. Auf der 2000-Meter-Strecke holte er sich in der PR2M-Klasse unangefochten den Deutschen Meistertitel.
Bei den B-Junioren (15/16 Jahre) erwartete Hannes Fouqué ein Feld von 46 Teilnehmern. Zwei Vorläufe waren nötig, um die Top Ten dieser Altersklasse zu ermitteln. Fouqué entschied seinen Vorlauf klar für sich. Im Finale war dann nur ein Ergometer-Fahrer schneller als er und somit wurde der Nürtinger Deutscher Vizemeister.

Ebenfalls Deutsche Vizemeisterin wurde Leichtgewichts-A-Juniorin (17/18 Jahre) Annika Weiß. Auf der 2000 Meter-Distanz hatten sich bereits nach 500 Metern drei der acht Sportlerinnen abgesetzt, darunter auch Weiß. Nach weiteren 500 Metern reduzierte sich das Rennen auf einen Zweikampf zwischen der Nürtingerin und einer Ruderin aus Neuss, der sich Weiß schließlich knapp geschlagen geben musste.

Bei den Junioren C in der Altersklasse der 14-jährigen Leichtgewichte sicherte sich Ben Werner die Silbermedaille. In einer Konkurrenz von 18 Sportlern rollte er in aller Seelenruhe (wenn man bei einem solchen Wettbewerb von Seelenruhe sprechen darf), mit seinem konstanten Tempo das Feld über 1000 Meter von hinten auf und sammelte alle Gegner bis auf einen schließlich auf.
Weitere sehr gute Platzierungen erreichten die C-Junioren Erick Fick mit einem vierten Platz (denkbar knapp hinter dem Bronzegewinner), und Tim Lischke mit einem tollen 5. Platz.
Tom Abele, der nach längerer Krankheitspause nicht recht fit war, belegte trotzdem im 31-Mann-starken Startfeld der 14-Jährigen einen respektablen 9. Rang.
Bei den 13jährigen Mädchen musste Marita Golker, die normalerweise bei den Leichtgewichten startet, bei den schweren Mädels antreten. Bei den 13-jährigen wird die Klasse auf dem Ergometer nicht angeboten. Um so beachtlicher ist daher ihr 19. Platz bei insgesamt 31 Starterinnen.
Bei den Leichtgewichts-B-Juniorinnen trat Nele Fischer unter 20 weiteren Sportlerinnen an. Ihren Vorlauf entschied Fischer noch für sich, endete im Finale dann auf dem sechsten Rang.

In der Mastersklasse D (50 Jahre) ging schließlich noch Martin Fouqué an den Start und holte auf der 1000m-Strecke einen sehr guten 5. Platz.

Für die RCN Coaches Merit Linder und Max Schäuffele sowie Madita und Fanny Keller waren die Deutschen Ergomeisterschaften ein sehr erfreulicher Start in die diesjährige Wettkampfsaison: Ein Meister- und drei Vizemeistertitel waren die weite Anreise allemal wert.

Bildunterschrift:
Nach drei Silbermedaillen durch Ben Werner, Hannes Fouqué und Annika Weiß (v.l.) holte sich Paul Umbach vom Ruderclub Nürtingen den deutschen Meistertitel im Ergometer-Rudern.

14.02.2023|| Bericht: Kareen Keller|| Bilder: Detlev Seyb

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