RCN-Nachwuchs trotzt widrigen Bedingungen

Unter der Bezeichnung Bundeswettbewerb (BW) treffen alljährlich die besten C-Junioren Deutschlands zu ihrer nationalen Meisterschaft aufeinander; diesmal am vergangenen Wochenende in Brandenburg an der Havel. Zuvor mussten sich die 10 bis 14-Jährigen auf Länderebene qualifizieren. Die zwei jeweils schnellsten Vertreter einer Bootsklasse jedes Bundeslandes erhielten das BW-Ticket. Für den Ruderclub Nürtingen (RCN) schafften das in diesem Jahr 28 junge Sportler – so viele wie noch nie zuvor. Damit waren sie auch mit Abstand die größte Vereinsdelegation innerhalb des Baden-Württembergischen Teams.

Über drei Tage hinweg erstreckte sich der Wettbewerb. Den Auftakt machte am Freitag das Langstrecken-Rennen, bei dem hintereinander gestartet wird. Die Platzierung hier entschiedet über die Zusammensetzung bei den 1000m-Rennen am Sonntag. Bei etwas wechselhaftem Wetter war es am Freitag noch windstill, allerdings wurden einige der Rennen wegen einer Gewitterwarnung nach hinten verschoben.
Die Nürtinger zeigten sich unbeeindruckt und kamen allesamt gut über die 3000m-Strecke.

Am Sonntag bot der Beetzsee dann allerdings seine unter Ruderern gefürchtete Seite: Bei extremem Seitenwind hatten alle Sportler große Schwierigkeiten, in die Startnachen zu kommen und dort bis zum Rennbeginn gerade liegen zu bleiben. Bereits nach der Hälfte aller Rennen waren die Starts am Sonntag schon um 90 Minuten verzögert. Deshalb wurde bei manchen der Läufe der Start auf 750 Meter, teils sogar auf 500 Meter vorverlegt. Gestartet wurde dann ohne Nachen, in sogenannten „Quickstarts“. Für viele der Teilnehmer, auch die Nürtinger, war dies neu und eine große Herausforderung. Hinzu kam, dass alle auf der Strecke wegen des extremen Seitenwindes permanent rechts mehr ziehen mussten als links um das Boot in der Bahn zu halten. Doch auch unter diesen sehr widrigen Bedingungen schlug sich der RCN-Nachwuchs mehr als tapfer.

Lina Hummel und Marita Golker holten auf der 3000m-Langstrecke in ihrer Abteilung der 12/13-Jährigen den Abteilungssieg. Sie waren damit fünftes von insgesamt 17 Booten und hatten so ihren Platz im A-Finale am Sonntag gesichert. Dort landeten sie auf einem sehr guten fünften Platz.

Leo Werner und Konrad Knopf starteten bei den 12/13Jährigen als jüngerer Jahrgang und Leichtgewichte in der offenen Klasse. Sie ließen vier Konkurrenten hinter sich und qualifizierten sich fürs C-Finale. Dort gingen sie zwar als letzte über die Ziellinie, waren jedoch mit ihrem Rennen zufrieden und hatten wertvolle Erfahrungen gesammelt.

Im gesteuerten Mixed-Vierer 12/13-Jahre saßen Hanna Fütterer, Nina Dempewolf, Neo Bartels, Nils Kreuzhof und Steuerfrau Annalena Gruber. Auch sie waren bis auf eine Ausnahme der jüngere Jahrgang und allesamt Leichtgewichte ebenfalls in der offenen Klasse. Auch für sie gings ins sonntägliche C-Finale, in dem sie als Vorletzte abschlossen.

Die Crew im gesteuerten Jungen-Doppelvierer der 12/13Jährigen, Erik Fick, Tim Lischke, Danang Atmosudiro, Jonas Rufle und Steuermann Matteo Eßling, landete als schnellstes Boot Baden-Württembergs auf Platz zwei ihrer Abteilung und ebenfalls im C-Finale. Dort erreichten sie am Sonntag einen starken dritten Platz.

Im Doppelzweier der 13/14Jährigen waren Ben Werner und Tom Abele am Start. Als Zweite ihrer Abteilung im 3000m-Rennen mit der insgesamt siebtschnellsten Zeit, verpassten sie nur knapp den Einzug ins A-Finale. Nach einem etwas missglückten Schnellstart wurden sie Zweite im B-Finale.

In derselben Alters- und Bootsklasse starteten Amelie Thiele und Liara Burkhart bei den Mädchen. Sie ließen 3 Konkurrenzboote hinter sich und landeten damit im E-Finale. Dieses Finale entschieden die Nürtingerinnen für sich und konnten sich nach einiger Verunsicherung wegen eines Einspruchs eines anderen Vereins, zu guter Letzt doch noch über eine Medaille freuen.

Der Doppelvierer mit Steuermann 13/14-Jahre mit Emil Semmig, Mika Swoboda, Julian Gruber, Finn Otto und Steuermann Thilo Hanak war eine relativ neue Zusammensetzung. So ging es für die vier Leichtgewichte in erster Linie darum, Erfahrungen zu sammeln und zusammenzufinden. Sie erruderten sich im D-Finale den fünften Platz .

Der Mixed-Vierer von Charlotte Knopf, Dominik Sigloch, Moritz Heider, Ylva Hanak und Steuermann Felix Hummel war kurz vor dem Rennen noch umbesetzt worden. Leider reichte es beim Langstreckenvergleich nur zum letzten Platz. Die Kurzstrecke beendeten sie als Vierte von fünf.
Zwischen den beiden Regattatagen auf dem Wasser gab es am Samstag noch den allgemeinen Sportwettbewerb zu Lande. Dort messen sich die Teams der Bundesländer in Disziplinen wie Werfen, Rennen, Ergofahren oder Geschicklichkeitsübungen. Hinzu kommt noch das Ruder-Rennen der Betreuer. Hier waren im Falle der Nürtinger auch Lukas Schneckenberger und Christian Rosenfeld gefragt und erfolgreich.

Auch hier sammelten die RCN-Sportler wertvolle Punkte für ihr Bundesland, das am Ende den 9.Platz in der Länderwertung belegte.
Die jungen RCN-Nachwuchsruderer mit ihren Trainern Madita und Fanny Keller, Sebastian Werner sowie Lukas Schneckenberger und Christian Rosenfeld, waren mit der Leistung dieser Meisterschaft mehr als zufrieden, zumal die Bedingungen in Brandenburg alles andere als einfach waren.

Die jüngste Mannschaft des Ruderclub Nürtingen sammelte als Teil des Landesteams BaWü gute Platzierungen und wertvolle Erfahrungen auf dem Bundeswettbewerb der Jungen und Mädchen in Brandenburg.

07.072023 || Bericht: Kareen Keller || Bild: Ruderclub Nürtingen

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