Nürtinger Ruderer legen gold-silbern nach

Am vergangenen Wochenende wurden für dieses Jahr die letzten Medaillen auf Deutschen Meisterschaften im Rudern vergeben. In Brandenburg auf dem Beetzsee suchte man nach den Kleinboot- und Jahrgangsmeisterschaften noch die Meister in den Großbooten. Hier gingen mit Marvin Rüdt, Nick Blankenburg und Oliver Peikert drei Sportler vom Ruderclub Nürtingen (RCN) an den Start über die 1000m-Strecke..

Gleich in ihrem ersten Rennen konnten die RCNler Blankenburg und Peikert richtig einen raushauen. Zusammen mit ihren zwei Partnern Dominic Imort (RTHC Leverkusen) und Lasse Grimmer (ETUF Essen) legten sie im Finale des schweren Vierer ohne Steuermann einen blitzsauberen Start-Ziel-Sieg hin. Dabei saßen sie zum ersten Mal am Abend vor dem Rennen zusammen im Boot. Aber alle wussten um ihre individuelle Stärke. Getreu dem Motto „immer voll auf Sieg fahren“ hatten sie nichts zu verlieren. Dazu war das Überraschungsmoment auf ihrer Seite, da keiner mit diesen neu zusammengesetzten Boot rechnete. Die Taktik war klar: ein furiosen Startspurt musste her, und das klappte. Somit konnten die Vier dann den da gewonnenen Vorsprung vor Karlsruhe und Frankfurt über die Strecke verwalten und sogar sicher ins Ziel bringen, auch wenn die Gegner auf den letzten Metern nochmal richtig heran flogen. Erstes Rennen mit Nürtinger Beteiligung und dann gleich Gold, das konnte sich sehen lassen.

Direkt nach dem schweren Vierer folgte der Leichtgewichts-Vierer-ohne. Mit von der Partie Marvin Rüdt in einer Renngemeinschaft. Im Boot saßen Leon Joost, Rüdts Zweier-Partner aus Mannheim, sowie Henning Sprossmann und Julius Wagner aus Essen bzw. Dortmund. In diesem Vierer saßen somit die zwei schnellsten leichten Zweier-ohne der deutschen U23-Meisterschaft von vor zwei Wochen. Daher ging dieses Boot natürlich als Favorit auf Gold ins Rennen. Dieser Rolle wurden sie dann auch problemlos gerecht. Mit den ersten Schlägen lag ihr Bugball vorne vor den Booten aus München, Berlin und einer süddeutschen Renngemeinschaft. Nach diesem Startspurt konnte der Vorsprung weiter ausgebaut werden, die Mannschaft um Rüdt lag bei der Streckenhälfte mit über einer Länge in Führung. Auch Druck- und Schlagzahlspurts der Gegner gefährdete die Führung nicht. Somit wurde im zweiten Rennen in Folge mit Nürtinger Beteiligung ein Sieg und somit die zweite Goldmedaille eingefahren. Die Boote aus München und Berlin mussten sich mit Silber und Bronze zufrieden geben.

Alle drei Nürtinger Ruderer saßen abschließend im ‚Königsrennen’, dem Achter, zusammen mit ihren Ruderkollegen aus Ludwigshafen, Mannheim, Rheinfelde,n Leverkusen und Essen. Diese Crew lieferte sich einen heißen Bord-an-Bord-Kampf mit dem Großboot der Frankfurter Germania. Und die hatten im Ziel dann den sogenannten Schlagvorteil auf ihrer Seite. Schlagvorteil heißt, immer das Boot, das gerade die Ruderblätter durchzieht, ist vorne, mal das eine, dann das andere. Leider kam die Ziellinie als die Frankfurter durchzogen und diese somit mit vier hunderstel Sekunden die Nase, oder besser den Bugball, vorne hatten. Aber mit Silber waren die drei Nürtinger auch ganz glücklich, auch wenn Oli Peikert nach dem Rennen dann doch etwas zerknirscht anmerkte: „Nächstes Jahr werden wir vor allem im Achter wieder richtig attackieren“.

Oliver Peikert (3. von rechts) und Nick Blankenburg (ganz rechts) vom Ruderclub Nürtingen überraschten sich und die Konkurrenz und wurden Deutscher Meister im Männer Vierer ohne Steuermann.

13.07.2018 // Bericht: Andreas Keller // Foto: www.meinruderbild.de

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