Oliver Peikert sitzt schon im „kleinen“ Deutschlandachter

Am letzten Samstag gingen insgesamt acht Nürtinger Ruderer beim BaselHead, einer ‚Verfolgungsregatta’ im Achter, an den Start. Die Boote starteten nacheinander, der Vorjahressieger eröffnet als sogenanntes ‚Head’ das Rennen. Der Nürtinger Oliver Peikert saß dabei in einem Auswahlboot der deutschen Nationalmannschaft.

Beim ersten Teil der Regatta, dem Sprintrennen am Samstagmorgen, ging es über die Distanz von 350 Metern. Als Titelverteidiger legte hier der Deutschland-Achter mit 46,31 Sekunden eine Zeit vor, an die keiner mehr herankam. Gut zwei Sekunden dahinter rauschte dann der U23-Achter mit Oliver Peikert an Bord zu Silber. Auf Platz 3 landete das zweite U23-Auswahlboot aus Deutschland.

Am Nachmittag ging es dann im Hauptrennen über die Langstrecke von 6,4 km mitten durch Basel und unter einer Vielzahl an Brücken hindurch. Oliver Peikert und seine Kollegen aus dem „kleinen“ Deutschlandachter lieferten sich einen harten Kampf mit dem Schweizer Nationalachter. Am Ende holte sich der amtierende Weltmeister, der „große“ Deutschlandachter klar den Sieg. Eine gute halbe Minute dahinter auf Platz 2 kommt der zweite deutsche Auswahl-Achter ganz knapp vor Frankreich ins Ziel. Peikert belegte in diesem international starken Feld einen sehr guten 4. Platz vor der Schweiz .
Er meinte kurz nach dem Rennen: „Es war für mich und die Mannschaft eine tolle Erfahrung. Es hat viel Spaß gemacht sich mit den Großen zu messen. Unser Boot ist mit der Platzierung sehr zufrieden“.
Heimtrainer Sascha Hustoles ist ebenfalls sehr zufrieden, dass sein Schützling so früh den Anschluss an den U23-Bereich am Stützpunkt des Deutschlandachters in Dortmund gefunden hat. Man kann gespannt sein, was die Zukunft bringen wird.

Neben Oliver Peikart hatte dieses Jahr auch wieder der Master-Achter vom Ruderclub Nürtingen in Basel gemeldet. Die Mannschaft, die bereits bei den Landesmeisterschaften in Breisach ihre Klasse bewiesen hatte, wollte das 6,4 km lange Rennen eigentlich in Bestbesetzung angehen. Aufgrund von Verletzungen und Erkrankungen kam es jedoch kurzfristig zu so vielen Ausfällen, dass erst am Freitagabend eine komplette Mannschaft gefunden war. Im Boot saßen dann neben den Nürtinger Martin Fouqué, Albrecht Rosenfeld, Gisbert Zahn, Patrick Plagge, Semih Aydin und Norbert Schmid auch Jochen Heusel vom Tübinger RV und Alexander Trautwein vom Karlsruher RC Wiking. Bestbesetzung gab es auf dem Steuerplatz mit Merit Lindner, die Ihre Basel-Erfahrung vom Vorjahr einbrachte.
Mit einer guten Renntaktik legte der Mastersachter beim fliegenden Start richtig los. Mit hoher Schlagfrequenz und einer Ideallinie ganz dicht unter Land ruderten die Nürtinger Masters sehr schnell auf das vor Ihnen gestartete Boot auf, den Achter vom Schweizer SC Zug auf. Schnellere Boote haben das Recht, unter Land überholen zu können, langsamere Boote müssen in die Flussmitte und damit in den Gegenstrom ausweichen. Das kostet dann richtig viel Zeit. Bis kurz vor Streckenhälfte schaffte es die Nürtinger Crew noch drei weitere Boote zu überholen und in die Strömung zu drängen. Mit hohem Druck und Schlagfrequenz flogen sie dann förmlich der Wende entgegen und kamen dem mitfavorisierten tschechischen Boot aus Prag immer näher. Merit Lindner leitete die Wende optimal ein, die Mannschaft zeigte auch hier eine konzentrierte Leistung, die Wende gelang nahe an der Ideallinie. Bei der anschließenden Rückfahrt mit der Strömung kam dann auch der Punkt der totalen Erschöpfung bei den Athleten im Nürtinger Achter immer näher. Auf Ansage der Steuerfrau gelang dann aber auf den letzten 500m noch ein Endspurt, bevor die Ruderer aus Nürtingen, Tübingen und Karlsruhe vollkommen erschöpft und restlos ausgepowert über die Ziellinie fuhren. Auch ohne zu wissen, welchen Rang man am Ende einer solchen Verfolgungsregatta erreicht hat, zeigte sich die Mannschaft bereits kurz nach dem Anlegen mit der eigenen Leistung sehr zufrieden, auch wenn am Ende der undankbare vierte Platz nicht zu einem Bild auf dem Siegerpodest reichte. Alle waren stolz auf die gezeigte Leistung. Mit einer Zeit von 22:39,51 Minuten war man fast zwei Minuten besser als im Vorjahr und war schneller als die vormals siegreichen Favoriten vom RC Rheinfelden, vom Schweizer RC Baden oder vom Slavia Prag. (sh/mf/ak)

Bei seinem Rennen durch die Altstadt von Basel belegte Oliver Peikert (3. von rechts) vom Ruderclub Nürtingen im ‚kleinen Deutschlandachter’, der deutschen U23-Auswahl, einen sehr guten vierten Platz in der Gesamtwertung.

Der Nürtinger Mastersachter zeigte eine couragierte Leistung bei seiner zweiten Teilnahme bei BaselHead. Die Besetzung Alexander Trautwein, Norbert Schmid, Semih Aydin, Patrick Plagge, Jochen heusel, Gisbert Zahn, Albrecht Rosenfeld, Martin Fouqué und Steuerfrau Merit Linder (von rechts) fuhr knapp am Podest vorbei und wurde Vierter.

24.11.2017 // Bericht: Andreas Keller // Fotos: meinruderbild.de

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