Lars Lorch ist heiß auf den WM-­Start

Der Nürtinger Ruderer Lars Lorch kann es kaum erwarten. Heute (06.08.2015.) um kurz nach 16:00 Uhr deutscher Zeit wird er in Rio de Janeiro am Startnachen liegen.
Die letzten Schritte zum großen Traum – einer WM-­Medaille bei den Ruder-­Junioren-­Weltmeisterschaften ‐ kann er damit machen.

Er ist der fünfte Junior des Ruderclub Nürtingen (RCN) innerhalb von fünf Jahren, dem es gelang, sich für die Nationalmannschaft zu qualifizieren. Davor hat er noch fünf Wochen im Trainingslager in Berlin Grünau geschuftet. Traditionell wird dort die gesamte Junioren-­Nationalmannschaft zusammengezogen, um die Bootsbesatzungen für die WM zu bilden. Nur die deutschen Meister in den Einern und Zweiern werden direkt gemäß der Meisterschaftsbesetzung nominiert.

Alle anderen mussten sich über eine Woche verschiedensten Tests unterziehen, wie z.B. einem Stufentest, einem Rennen im sogenannten Messboot oder dem ungeliebten Kraftausdauertest auf dem Ruderergometer.
Nach drei Tagen ging es dann zu den ersten Trainingseinheiten in die Vierer und Achter.
Nach weiteren vier Tagen mit wechselnden Teams standen dann die endgültigen Mannschaften fest:
Lars Lorch hat es geschafft und sich einen Rollsitz im Deutschland-­Achter der Junioren gesichert.

Nach der Bootsfindung standen noch weitere vier harte Wochen vor dem RCN-­Recken:
Jeden Tag um 5:30 Uhr hieß es Aufstehen, ‚Wach-­Duschen’ und ab zur ersten Einheit über 24 km. Nach dem Frühstück dann 90 Minuten Krafttraining, um 12:00 Uhr Mittagessen mit anschließender Regeneration. Punkt 15:00 Uhr dann wieder aufs Wasser über 18-­20km. Nach dem Abendessen noch eine Stunde Gymnastik oder nochmals eine kurze 8km-­Einheit im Boot.
Bei dem Pensum ist es nicht verwunderlich, dass die jungen Sportler kein Problem hatten, die Bettruhe um 22.00 Uhr einzuhalten. So kommen dann in diesem Trainingslager fast 1000 geruderte Kilometer in den WM-­Booten zusammen. Daran sieht man, dass der deutsche Rudernachwuchs mit hohem Einsatz und dementsprechend auch hohen Erwartungen nach Südamerika reist.

Auch die Logistik ist nicht zu unterschätzen. Schon vor sieben Wochen mussten die Ruderboote per See-­Container auf den Weg gebracht werden. Für den deutschen Ruderverband ist diese Junioren-­WM zudem die Generalprobe für die Olympischen Spiele im nächsten Jahr an gleicher Stelle.

Der ganze RCN drückt Lars Lorch die Daumen, dass er den Sprung ins Finale am Samstag schafft.

Impression aus Rio:
Der deutsche Junioren-­Achter mit Lars Lorch (vierter von rechts) beim Training in Rio de Janeiro.

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