Im Herbst, wenn die Regatten der Saison vorüber sind, treffen sich die Mitglieder des Nürtinger Ruderclub traditionell, um bei ihrer Herbstfeier auf die vergangenen Monate zurück zu schauen. Am letzten Wochenende vertauschten auch die Aktiven wieder ihre Ruder-Outfits mit feinem Zwirn, schicken Hemden, Blusen oder Kleidern und verbrachten einen Abend voller schöner Erinnerungen der Rudersaison 2015. Vereinsvorstand Gisbert Zahn freute sich, mehr als 150 aktive Sportler und Gäste begrüßen zu können.

Auch in diesem Jahr ruderten die Nürtinger vielfach ganz vorne mit - darunter herausragende Erfolge bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Rio de Janeiro oder den Deutschen Junioren Meisterschaften.
So war die Ehrung der erfolgreichen Sportler wieder ein umfangreicher Programmpunkt für Sport-Vorstand Andreas Keller und seinen Mit-Conférencier Jérôme Defillion. Noch einmal beklatschten die RCN-Mitglieder die insgesamt 222 Regatta-Siege. Oliver Peikert nahm als erfolgreichster Junior der Saison (u.a. zweiter bei den deutschen Meisterschaften und 20 Siege insgesamt) den Richard-Maier-Gedächtnis-Pokal entgegen.
Einer, der im vergangenen August im deutschen Nationalteam der Junioren-WM in Rio des Janeiro dabei und mit einer Bronzemedaille heimgekehrt war, fehlte jedoch leider: Lars Lorch, der zur Zeit in den USA, genauer in Harvard bei Boston, studiert.
Doch dank moderner Technik konnte er zumindest virtuell mitfeiern. Via Skype (live aus der Harvard-Ergometer-Halle) erzählte er noch einmal kurz vom äußerst dramatischen Finaltag der WM. Im Achter, in dem auch Lorch saß, fiel direkt vor dem alles entscheidenden Final-Rennen der Co-Schlagmann wegen eines Magen-Darm-Infekts aus. Die Mannschaft musste umgestellt werden, ein Ersatzmann ins Boot und Lorch rückte auf den Co-Schlag vor. Die zwei Kilometer Strecke bis zum Startnachen war alles, was der Mannschaft an gemeinsamem Training in neuer Formation blieb. Trotzdem schaffte es das Team, einen unter diesen Umständen grandiosen dritten Platz hinter den Niederlanden und den US-Boys zu belegen. Allerdings hatte man die Niederländer im Halbfinale (in Originalbesetzung) noch mühelos geschlagen. Lorch, dem man auch nach gut einem Vierteljahr noch ein wenig Enttäuschung anmerken konnte, ist mittlerweile doch versöhnt mit diesem Ausgang.
Bei alldem wurde nicht vergessen, wem diese vielen tollen Erfolge mit zu verdanken sind. Deshalb gabs auch in diesem Jahr wieder ein besonders dickes Dankeschön an alle Trainer.

Doch nicht nur der Leistungssport hat im Ruderclub seinen festen Platz. Auch die Breitensportler machten bei Regatten von sich reden, zum Beispiel beim Rheinmarathon.

Besonderes Anliegen von Gisbert Zahn ist zudem der Behindertensport innerhalb des RCN. Er freute sich von der sehr guten Zusammenarbeit mit der Bodelschwingh-Schule berichten zu können und kündigte an, dass man gemeinsam ein, für die Bedürfnisse im Behinderten-Rudern
besonders geeignetes, neues Boot anschaffen werde.

Für ganz außerordentliche Verdienste um den Verein wird in jedem Jahr ein Mitglied besonders geehrt. In diesem Jahr bat Gisbert Zahn hierzu Ulrich Kaeswurm nach vorn, um ihm für viele Jahre treue und wertvolle Vereinsarbeit zu danken. Zuerst als Ruderer, dann als Trainer und zuletzt seit über 20 Jahren als Mit-Organisator der Nürtinger Regatta hat Kaeswurm, der auch seit Jahrzehnten als Schiedsrichter auf Regatten unterwegs ist, unverzichtbare Arbeit für den Ruderclub geleistet.

RCN-Finanzchefin Sunhild Kraft, besorgte in diesem Jahr die Ehrung langjähriger Mitglieder: Ruth Meier ist bereits seit 60 Jahren im Verein. Gert Hauber und Walter Raiser feiern 50jähriges Jubiläum. Vorstand Gisbert Zahn machte die vierzigjährige Zugehörigkeit voll und Hans-Christoph Thielemann sowie Hannelore Hummel sind seit 25 Jahren RCN-Mitglieder.

Oliver Peikert fuhr die meisten Siege der Saison ein – dafür überreichte ihm RCN-Sportchef Andreas Keller den Richard-Maier-Gedächtnis-Pokal.