Pauline Sauter empfiehlt sich bei der Internationalen Wedau Regatta in Duisburg bei der Bundestrainerin

Am vergangenen Wochenende trafen sich die Ruderer zur ersten großen internationalen Regatta der Saison in Duisburg. Hier gingen neben dem Deutschlandachter alle Größen des Deutschen Rudersports an den Start – mit dabei auch sechs Sportler des Ruderclubs Nürtingen.

Tim Liebrich startete an beiden Tagen im schweren Einer der offenen Männerklasse. Für den noch jungen U23-Sportler hieß es, sich der deutlich älteren und international erfahreneren Konkurrenz zu stellen. An beiden Wettkampftagen galt es, sich jeweils vormittags in einem Vorlaufrennen für die Finalläufe A oder B am Nachmittag zu qualifizieren. Wer dies nicht schaffte, schied bereits nach den Vorlaufrennen aus.

Am Samstag konnte sich Liebrich in seinem Vorlauf gegen starke Gegner aus Belgien und Österreich behaupten und erreichte durch einen starken zweiten Platz das Finale-B. Dort fand er sich mit Gegnern aus Frankreich und Slowenien sowie auch einem der stärksten deutschen Einer-Fahrer der U23 Altersklasse wieder. Es versprach ein spannender Wettkampf zu werden, der durch heftigen Wind nicht gerade einfacher wurde. Nach einem hart umkämpften Rennen belegte Tim Liebrich einen guten dritten Platz.

Angespornt durch seine ersten beiden Rennen, wollte Liebrich für den Sonntag noch mehr erreichen. Das gesteckte Ziel hieß Finale A. Auch in diesem Vorlauf belegte Liebrich hinter Großbritannien nach spannenden 2000 Metern einen starken zweiten Platz und freute sich damit zu Recht über seinen Einzug in das große Finale-A.

An diesem Tag waren weniger Einer-Ruderer gemeldet, daher reichte sonntags der zweie Platz. Hier waren Gegner aus Frankreich, Großbritannien, Österreich und der Schweiz vertreten. Liebrich erwischte einen schnellen Start und setzte sich von Beginn an mit dem Briten an die Spitze des Feldes. Im Endspurt zog zwar auch der Franzose noch an Liebrich vorbei; es blieb jedoch ein hervorragender dritten Platz für den Nürtinger. Nach diesem Wochenende ist klar: Tim Liebrich gehört zu den besten U23-Ruderern in Deutschland.

Pauline Sauter ging an beiden Wettkampftagen gemeinsam mit ihrer Partnerin aus Leipzig im U23-Doppelzweier der Leichtgewichtsklasse an den Start. Nach den Ergebnissen der letzten Wochen standen die Chancen für Sauter gut, sich bei dieser Regatta weit vorne zu platzieren.
Am Samstag mussten sich die beiden Leichtgewichte im ersten Rennen gegen Konkurrenz aus der deutschen Nationalmannschaft behaupten, die bereits an olympischen Spielen teilgenommen hatte. Entsprechend groß war die Anspannung für Sauter und ihre Partnerin. Nach einem etwas verhaltenem Start fand die Nürtingerin immer besser ins Rennen und am Ende reichte es hinter Frankreich und Deutschland für einen tollen dritten Platz.

Angespornt durch dieses Ergebnis wollte Sauter für die nächsten Rennen mehr; ein Platz im Finale A oder B war das Ziel. Dieser Wunsch sollte sich erfüllen: Erneut gelang es der Nürtingerin, sich in einem harten Rennen gegen zwei Boote der deutschen Nationalmannschaft und einem aus den Niederlanden zu behaupten. Mit einem zweiten Platz war ihnen die Teilnahme im Finale-B sicher.

Dieses Finale versprach spannend zu werden, da gleich vier Boote der Nationalmannschaft im Feld waren, das durch jeweils ein schweizerisches und niederländisches Boot komplettiert wurde. Vom Start an setzte sich das Boot aus der Schweiz schnell von den Konkurrentinnen ab. Sauter und ihrer Partnerin gelang es, mit den restlichen Booten auf gleicher Höhe bis fast vor der Ziellinie zu fahren. Lediglich im Endspurt konnten die anderen ihre Erfahrung ausspielen. Am Ende reichte es für Sauter zu einem guten fünften Platz. Insgesamt wurde sie durch diese Leistung zweitbestes U23-Boot in Deutschland.

Abgerundet wurde das Wochenende für Pauline Sauter durch einen Start im, durch die zuständige Bundestrainerin gesetzten Frauen-Doppelvierer in der Leichtgewichts-klasse; somit einem Rennen ohne große Vorbereitung. Von dieser Tatsache ließen sich Sauter und ihre Mitruderinnen aber nicht beeindrucken und belegten am Ende der 2000m einen hervorragenden zweiten Platz hinter starker Konkurrenz aus Frankreich und vor den zwei anderen deutschen Nationalbooten.
Damit sind die Chancen für Sauter, sich für die kommende U23 -Weltmeisterschaft in den USA zu qualifizieren, nochmals gestiegen.

Als Mannschaftsboot hatte der Ruderclub dann noch einen Vierer ohne Steuermann in der offenen Männerklasse am Start. Oliver Peikert, Nick Blankenburg, Marvin Rüdt und Dominic Imort stellten sich als reines Vereinsboot den Nationalmannschaften aus aller Welt. An beiden Tagen waren dies Boote, u.a. gebildet aus den Ruderern des Deutschlandachters sowie Teams aus den Niederlanden, Frankreich und Chile. Bis zur Streckenhälfte konnten die Nürtinger ihrer Konkurrenz noch Paroli bieten, mussten dann allerdings die jeweils deutlich stärkeren Gegner ziehen lassen. Am Ende reichte es für Platz drei am Samstag und Platz fünf am Sonntag.

Trainer Sascha Hustoles war sehr zufrieden mit den Leistungen seiner Schützlinge:
„Für Pauline Sauter verläuft die bisherige, noch junge Saison sehr gut. Sie konnte durch ihre Leistungen auf sich aufmerksam machen. Es ist ihre erste Saison bei den U23 Frauen der Leichtgewichte, da fährt man gegen deutlich ältere Konkurrenz. Wenn es so weiter geht, sieht es mit einer Qualifikation für die U23 Weltmeister-schaften sehr gut aus.
Für Tim Liebrich ging die Saison aus gesundheitlichen Gründen etwas holprig los. Er konnte aber hier in Duisburg der Bundestrainerin endlich beweisen, welches Potential in ihm steckt. Ob es auch für ihn für eine U23 WM Quali reicht, werden wir sehen.“
Beim Männer Vierer ohne, so Hustoles, sei der Saisonhöhepunkt die Royal Henley Regatta in London; eines der ältesten und traditionsreichsten Bootsrennen der Welt. „Hier wollen wir in der Vierer-Klasse der reinen Vereinsboote an den Start gehen und uns möglichst weit vorne platzieren. Das wäre in der Geschichte des Ruderclubs die erste Teilnahme an diesem Wettkampf. Das ist etwas ganz besonderes“.

Im deutschen Leichtgewichts-Doppelvierer der U23-Ruderinnen fuhr Pauline Sauter (ganz rechts) auf einen hervorragenden 2. Platz bei der Internationalen Wedau-Regatta in Duisburg. Sauters Chancen auf die Qualifikation für die U23-Weltmeister-schaften Ende Juli in Florida sind dadurch noch mehr gestiegen.

16.05.2019 || Bericht: Sascha Hustoles || Foto: meinruderbild.de