Virus-Infekt macht Marvin Rüdt einen Strich durch die Rechnung

Manchmal soll es einfach nicht sein: Auf der U23-Weltmeisterschaft im bulgarischen Plovdiv fing sich Marvin Rüdt vom Ruderclub Nürtingen (RCN) einen Magen-Darm-Virus ein. So war im B-Finale des leichten Zweier ohne Steuermann nicht mehr als Platz vier drin. Aber zusammen mit seinem Mannheimer Partner Leon Joost nimmt Rüdt viel Erfahrung und Motivation von dieser WM mit.

Das Zweier-Team von Trainer Sascha Hustoles hoffte, dass der Virus, der im gesamten deutschen Ruderteam umging, einem Bogen um sie machte.

Zwei andere deutsche Boote mussten deswegen komplett vor den Finals abgemeldet werden. Aber es blieb beim Hoffen. Leider erwischte es auch Marvin Rüdt. Zwar nicht so stark wie manche seiner Mannschaftskameraden, aber doch etwas geschwächt, gingen die beiden Jungs vom Neckar an den Start. Zuerst sah es so aus, als ob Rüdt den Virus gut wegstecken konnte. Nach kraftvollem Start lag der deutsche Zweier auf Platz zwei mit Kontakt zu den führenden Mexikanern. Doch im Verlauf des Rennens merkte Marvin Rüdt die Schwächung immer mehr: „Nach 750m war die Messe gelesen, da konnte ich meinen Schlag nicht mehr wie gewohnt durchschieben“. Das Duo wurde nun langsam nach hinten durchgereicht, während die Ungarn mit einem starken, mittleren Streckenabschnitt von Platz vier an die Spitze fuhren. Rüdt / Joost versucht noch, den dritten Platz zu halten, aber im Schlussspurt waren dann die Amerikaner stärker. So blieb den beiden leider nur Platz vier im B-Finale und insgesamt der zehnte Platz auf ihrer ersten Weltmeisterschaft.

Aber nach dem man die erste Enttäuschung überwunden hatte, gab es bei Marvin Rüdt und Leon Joost auch gleich den Blick nach vorne. Sie wissen nun, wie es im Männerbereich zur Sache geht und was sie im nächsten, anstehenden Wintertraining verbessern müssen. Darauf haben die Jungs Lust und freuen sich drauf, denn auch im nächsten Jahr wollen sie wieder zusammen auf die WM. Auch Trainer Sascha Hustoles nimmt reichlich Kenntnis mit aus Bulgarien: „Das ist schon beeindruckend, was andere Nationen hier für Zeiten abgeliefert haben. Da wurden mehrere Weltbestzeiten förmlich pulverisiert. Ich werde einiges an der Trainingsgestaltung umstellen. Es ist schon sehr hilfreich, das einmal mit eigenen Augen zu sehen. Ich freue mich schon auf das nächstes Jahr“.

Marvin Rüdt (vorne links) und sein Partner Leon Joost ruderten bei der U23-Weltmeisterschaften im bulgarischen Plovdiv trotz Handicap im BFinale auf Platz vier.

24.07.2017 // Bericht: Andreas Keller // Foto: www.meinruderbild.de

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