Ruder-Junioren im Norden und Süden erfolgreich

Der nationale Kaderruderer-Nachwuchs traf sich am vergangenen Wochenende auf der Olympia-Strecke von 1972 in Oberschleißheim, während viele der jüngeren Junioren eher den Weg nach Norden nahmen und sich dort auf dem Werdersee maßen. Die Aktiven des Nürtinger Ruderclubs (RCN) waren auf beiden Regatten vertreten.

Julian Defillion sitzt im Baden-Württem-bergischen Auswahl-Vierer zusammen mit Ruderern aus Stuttgart und Mannheim. Diese Crew ging bewusst nach Bremen, da man hier im Bereich der 15/16-Jährigen auf die starke nationale Konkurrenz trifft. Dieser Leichtgewichts-Vierer fuhr sein erstes Rennen aber bei den ‚Schweren’ und überraschte mit einem zweiten Platz. Daher rechneten sich die „Ba-Wü-ler“ schon etwas aus in ihren Hauptrennen, im Doppelvierer der Leichtgewichte. Und tatsächlich konnten sich die Südauswahl hier mit über fünf Längen Vorsprung durchsetzen. Am Sonntag gewannen die vier ‚Dünnbeine’ dann sogar noch das Rennen bei den Schweren. Mit zwei Siegen im Gepäck kann Julian Defillion optimistisch in die nächsten Regatten gehen.

Für die Nürtinger A-Junioren ging es in die andere Richtung, zur internationalen Regatta nach München.
Den Auftakt am Samstag machte Oliver Peikert im Vierer-ohne gemeinsam mit seinen Ruderpartnern aus Überlingen und Konstanz. In einem starken Fünf-Boote-Feld mussten sie lediglich das Boot aus Münster ziehen lassen. Mit knapp zwei Sekunden Rückstand belegten sie den zweiten Platz.
In der selben Besetzung und Bootsklasse ging es auch am Sonntag an den Start. Durch ihren zweiten Platz vom Vortag hatte sich die Mannschaft um Schlagmann Oliver Peikert für das A-Finale qualifiziert. Vom Start an zogen die Auswahlmannschaften aus Hamburg und Münster davon, gefolgt von der Mannschaft aus dem Süden. An dieser Reihenfolge änderte sich auch beim Überqueren der Ziellinie nichts. Mit diesem dritten Platz waren die jungen Sportler zufrieden.

Für den ersten Nürtinger Sieg sorgten im U19 Vierer-ohne der Leichtgewichte dann Marvin Rüdt und Jakob Böing gemeinsam mit ihren Mannheimer Partnern. In einem stark besetzten Feld, bei schwierigem Schiebewind, konnten sie sich klar gegen die favorisierte Konkurrenz aus Hamburg durchsetzen. Rüdt und Böing starteten noch im leichten Zweier-ohne. In diesem Rennen aber drehten die Sportler aus Hamburg in einem harten Rennen den Spieß um und gewannen vor den Nürtingern.
Die exakt selben Ergebnisse konnten Marvin Rüdt und Jakob Böing am Sonntag erzielen. Somit fuhren beide mit 2x Gold und 2x Silber nach Hause. So kann es im Nürtinger U19-Leichtgewichtsbereich weiter gehen.

Neele Zahn und Madita Keller starteten an beiden Tagen im Juniorinnen Zweier ohne, auch in der der Altersklasse U19. Nach einem guten Start in den jeweiligen Rennen fanden sie den Übergang in einen guten Streckenschlag. Die Konkurrenz aber erwies sich an beiden Tagen als äußerst stark. Schließlich konnten die beiden einen fünften sowie sechsten Platz errudern.

Für Lars Lorch war der Start in München verbunden mit viel Ungewissheit. Lorch, der in der vergangenen Saison nur knapp die Qualifikation für die U19 Weltmeisterschaft verpasst hatte, startete holprig in die Saison.
Erst vor drei Wochen hatte sich ein passender Zweier-Partner gefunden. Nun musste sich Lars Lorch gemeinsam mit Nils Kocher aus Mannheim der harten Konkurrenz aus dem In-und Ausland stellen. Schließlich haben beide fest die Nominierung für die diesjährige U19 Weltmeisterschaft in Rio de Janeiro Anfang August im Blick.

Mit einem guten Start und strategisch gut gefahrenen Rennen konnten sie am Samstag ihr Rennen im Zweier-ohne gewinnen und sich somit für das A-Finale am Sonntag qualifizieren.
Sonntags hieß es dann, sich gegen das bislang schnellste Duo aus Deutschland (Berlin) sowie Tschechien, Schweiz zu behaupten. In diesem Rennen hatten die beiden allerdings Schwierigkeiten, ins Rennen zu finden. Vom Start an legten sich die Berliner in Führung und bauten diese auf mehrere Längen aus. Über die Strecke fanden Lorch / Kocher aber langsam ihren Rhythmus und schafften es, dass Boot besser ins Gleiten zu bringen. Am Ende reichte es für einen fünften Platz. Angesichts der frisch formierten Mannschaft ist das Ergebnis vielversprechend.

Das Ende einer jeden Regatta ist immer der Achter. Lars Lorch und sein Partner saßen hier gemeinsam mit Sportlern aus Bayern und Hessen in der Südteam-Auswahl. Am Sonntagvormittag musste das Boot erstmal die Hürde im Vorlauf schaffen. Dies gelang der noch jungen Mannschaft mit einem guten zweiten Platz. Am Sonntagabend im Finale A tat sich diese Mannschaft dann aber schwer, ins Rennen zu finden. Nach einem harten Kampf über die 2000m Distanz reichte es am Ende für den fünften Platz . Auch hier – wie im Zweier-ohne - muss in den nächsten Wochen noch mit intensiver, gemeinsamer Trainingsarbeit versucht werden, den Abstand zu den ‚Nord-Booten’ zu verringern.

Trainer Sascha Hustoles ist gespannt, wie sich die beiden in den kommenden Wochen bis zur WM Qualifikation in Hamburg Anfang Juni entwickeln werden.

Neben Hamburg stehen in den nächsten drei Wochen die Regatten in Heidelberg, Sarnen sowie die große internationale Regatta in Köln auf dem Programm.

Gewannen ihre zwei Rennen im leichten Junioren- Vierer-ohne in München:
Marvin Rüdt (rechts) und Jakob Böing (2.v.r.) zusammen mit ihrem Mannheimer Partnern.

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