Premiere bei der Triple-Meisterschaft

Am vergangenen Wochenende fanden auf dem Elfrather See in Krefeld die Deutschen Triple-Meisterschaften statt. Die Kombination aus Deutschen Großbootmeisterschaften, offenen Deutschen Mastermeisterschaften und den Deutschen Hochschulmeisterschaften im Rudern wird in dieser Form bereits seit 2018 durchgeführt. Ein Event, dass sich bei vielen Ruderinnen und Ruderern schnell etabliert hat und aufgrund seiner nationalen Bedeutung besten Rudersport bietet. Nachdem die Veranstaltung letztes Jahr aufgrund der Coronapendemie abgesagt werden musste, konnten Männer, Frauen als auch Masters vom Ruderclub Nürtingen dieses Jahr in allen drei Wettbewerben starten.

Eine bärenstarke Leistung lieferte Neele Zahn bei den deutschen Großbootmeisterschaften ab. Sie holte sich gleich drei Silbermedaillen. Das erste Rennen für Zahn war das im Mixed-Achter. Zusammen mit drei Ruderinnen aus Mannheim und vier Männern aus Dortmund jagte die Achtermannschaft die am Ende siegreiche Renngemeinschaft aus Ludwigshafen, Essen, Cannstatt, Mainz und Leverkusen über die 1000m-Distanz. Am Ende fehlten nur 0,2 Sekunden zum Sieg. Im zweiten Rennen an diesem Wochenende, starteten das Frauenteam aus Nürtingen und Mannheim im Vierer ohne Steuermann. Nach einem mäßigen Start kämpfte sich die Mannschaft bis zur 500m Marke wieder an das Spitzentrio heran. Hinter dem führenden Boot aus Karlsruhe entwickelte sich ein Dreikampf um die weiteren Plätze. Im Ziel feierte die Mannschaft um Neele Zahn den zweiten Platz wie einen Sieg, u. a. auch, weil sie die am Vormittag noch siegreichen Frauen aus dem Mixedachter in einem Fotofinish geschlagen hatten.
Dass Neele Zahn nicht nur mit dem Riemen erfolgreich rudern kann, sondern auch im Skullboot schnell ist, zeigte sie in ihrem dritten Rennen am Sonntagnachmittag im Frauendoppelvierer. Ohne große Vorbereitung startete dasselbe Frauenquartett in dieser Bootsklasse. Wohlwissend, dass im Doppelvierer der Erfolg ein eingespieltes Team und eine hohe Ruderleistung erfordert, hatten sich Frauen diesmal weniger Hoffnungen auf einen Podestplatz gemacht. Doch als nach 500m alle Boote immer noch eng beieinander lagen, keimte Hoffnung. Mit konstanten und kraftvollen Schlägen hielt die Mannschaft die Geschwindigkeit bis zum Schluss aufrecht und sicherte sich erneut die Silbermedaille.

Die Nürtingerin Tanja Knöll sammelte als Steuerfrau noch zwei weitere Medaillen ein, darunter sogar Gold im Mix-Achter. Es war jenes Boot, das gegen Neele Zahn gewann.

Strahlende Gesichter gab es auch bei Hannes Grissinger vom Ruderclub Nürtingen, der sich mit seinem Partner Samuel Weidemaier auf Anhieb zum Deutschen Hochschulmeister im Leichtgewichtsdoppelzweier kürte. In einem dominanten Rennen siegten die für die Universität Heidelberg startenden Ruderer am Ende mit vier Sekunden Vorsprung auf die Verfolgerboote und sicherten sich die Goldmedaille.

Ebenfalls bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften startete der Nürtinger Marvin Rüdt im Doppelvierer und im Achter für die Uni Karlsruhe. Im Doppelvierer hatten insgesamt acht Boote gemeldet, sodass die Finalplätze in zwei Vorläufen vergeben wurden. Mit einem zweiten Platz sicherten sich Marvin Rüdt und seine drei Mitruderer die Finalteilnahme. In einem spannenden Rennen belegte das Boot aus Karlsruhe am Ende den dritten Platz und wurde mit Bronze geehrt. Ein Ergebnis, dass im Achter noch übertroffen werden konnte. In der Königsklasse des Rudersports sicherte sich die Mannschaft von der Uni Karlsruhe mit Marvin Rüdt den Sieg und die Goldmedaille. Am zweiten Tag startete Rüdt bei den Deutschen Meisterschaften im Männerdoppelvierer für den RC Nürtingen. Auch hier hatten insgesamt 10 Boote gemeldet, sodass erneut die Finalplätze über die Vorläufe vergeben wurden. Dabei wurde deutlich, wie dicht die Leistungsspitze hier im deutschen Rudersport ist. Im wohl spannendsten Finale der Meisterschaften lagen 300m vor dem Ziel noch alle Boote gleichauf und kämpften um einen der begehrten Podestplätze. Trotz eines früh angesetzten Endspurtes verpassten die Renngemeinschaft am Ende das Siegertreppchen und musste sich mit einem fünften Platz zufriedengeben.

Hochzufrieden und überaus Stolz auf ihre Leistung, meinte Neele Zahn am Ende, dass sie mit solch einem Erfolg niemals gerechnet hätte und jetzt noch besser weiß, warum das Wintertraining allein im Keller auf dem Ruderergometer so wichtig ist!

Erstmals bei den offenen Deutschen Mastermeisterschaften mit dabei waren Karin Hirning, Sylvie Aßmann, Gisbert Zahn, Albrecht Rosenfeld, Peter Heszler und Martin Fouqué. Während der Doppelvierer in der Altersklasse D mit einem vierten Platz den Sprung auf das Siegertreppchen nicht schaffte, konnten die beiden anderen Boote erfolgreich auf die Podestplätze rudern. Karin Hirning und Sylvie Aßmann zeigten bei ihrem ersten Regattastart seit September 2019, dass sie gut mit den anderen Frauenmannschaften mithalten konnten, trotz Coronapandemie. Nach einem dritten Platz in der jüngeren Altersklasse D sicherten Sie sich in ihrer eigentlichen Bootsklasse dem Doppelzweier AK E den zweiten Platz. Gisbert Zahn und Albrecht Rosenfeld gelang bei ihrem ersten Start beinahe der Sieg. Nach einem 800m langem Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Boot aus Limburg, in dem das Duo bis an die totale Leistungsgrenze ging, schafften es am Ende die Limburger eine kurze Schwächephase auszunutzen um sich den Sieg zu sichern. Entsprechend enttäuscht nahmen die beiden trotz starker Leistung die Silbermedaille entgegen.

Holte sich drei Deutsche Vizemeistertitel bei den Deutschen Großbootmeisterschaften:
Neele Zahn vom Ruderclub Nürtingen (schwarzes Trikot, Dritte von rechts).

16.07.2021 || Bericht: Martin Fouqué || Foto: meinruderbild.de

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