Gute Vorstellung in Köln

Nürtinger Junioren starten bei der hochkarätig besetzten Kölner Junioren-Regatta

Köln war das Ziel von vierzehn RCN-Ruderern und ihrem Trainerduo Marc Cordes und Lukas Schneckenberger. Während der Rest der Nürtinger Aktiven in Heidelberg startete, stellten sich diese A- und B-Junioren dem traditionell hochkarätig besetzten Feld der Kölner Junioren Regatta. Für das Trainergespann war dies eine Gelegenheit mehr zu sehen, wo ihre Schützlinge einen guten Monat vor der Deutschen Meisterschaft stehen.

Nils Weiß, der seine Stärke im B-Junioren Einer in dieser Saison schon mehrfach bewiesen hatte, bestätigte dies am ersten Renntag in Köln erneut. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten brauchte er zwar bis zur Hälfte es Rennens, um wieder auf das führende Boot aufzuholen. Dann allerdings ließ er sich den Sieg nicht mehr nehmen und sicherte sich so den Platz fürs erste Finale am Sonntag. Dort fand er sich mit den Besten seiner Klasse aus Deutschland wieder. Nach wiederum leichten Startschwierigkeiten und kleineren Problemen beim Steuern, erreichte er schließlich einen hervorragenden dritten Platz.

Im leichten B-Juniorinnen-Vierer mit Steuermann saß neben Ruderinnen aus Breisach, Eberbach und Stuttgart auch die Nürtingerin Sarah Rösch. Souverän wiederholten sie am Samstag ihren Erfolg aus München vor zwei Wochen. Trainer Cordes ist gespannt, ob sich bis zur Deutschen Meisterschaft noch weitere Konkurrenzboote zusammenfinden werden. Nachdem Röschs Zweierpartnerin aus Breisach am Samstag krankheitsbedingt ausgefallen war, starteten die beiden am Sonntag zwar, konnten jedoch nicht ihre beste Leistung zeigen. Mit deutlichem Rückstand zu Platz 1, jedoch ungefährdetem Vorsprung zu Platz 3, wurden sie Zweite.

Ebenfalls in einem Vierer der Landesauswahl der B-Juniorinnen saß Paulina Schmid. Hatten die vier Ruderinnen in München noch ihre Probleme gehabt, schienen die nun in Köln überwunden. Mit dem Sieg am Samstag waren sie fürs A-Finale qualifiziert und sollten damit um den Gesamtsieg mitfahren. Leider blieb ihnen diese Chance verwehrt: Die Regatta musste am Sonntag wegen Gewitters vorzeitig abgebrochen werden.
Schmid war am Samstag auch mit ihrer Zweierpartnerin aus Stuttgart gestartet und hatte mit ihr in einem beherzten Rennen nur dem Boot aus Hamburg den Vortritt lassen müssen. Im Finalrennen am Sonntag zeigt sich allerdings, dass es den beiden noch etwas an Routine mangelte; sie beendeten das Rennen als Fünfte. „Mal sehen, ob sich das beim nächsten Trainingswochenende noch steigern lässt“, blieb Trainer Cordes optimistisch.

Mit einem Esslinger startete Jurek Sauter am Samstag im A-Junioren Zweier Ohne. Die beiden kamen zuerst nur langsam ins Rennen. Nach der Hälfte der Strecke klappte es dann jedoch deutlich besser und mit einem starken Schlussspurt verpassten die beiden nur hauchknapp den Sieg - in der zweitschnellsten Zeit aller Läufe. Das Ergebnis ließ für den Finallauf am Sonntag Hoffnungen aufkeimen. Leider erfüllten diese sich nicht. Am Ende blieb nur Platz vier „ was aber im ersten Lauf immer noch super ist“, wie sich Cordes dennoch freute.

Ebenfalls in einem Vierer des Landesruderverbandes (LRVBW) saß Mattis Keller. Der gesteuerte Vierer Ohne ging diesmal in Originalbesetzung an den Start, nachdem in München noch Nils Weiß einen erkrankten Eberbacher ersetzt hatte. Nach einem verhaltenen Start kämpfte die LRVBW-Crew lange um Platz zwei, musste sich dann jedoch mit Platz 3 begnügen. Das bedeutete einen Platz im B-Finallauf am Sonntag. Hier machte es Kellers Vierer dann deutlich besser: Auf den zweiten 500 Metern löste er sich deutlich vom Feld und gewann den Lauf mit fast 10 Sekunden Vorsprung.
Keller saß außerdem in der LRVBW-Auswahl für den 8er, der allerdings krankheitsbedingt wieder nicht in Originalbesetzung aufs Wasser ging. Die Baden-Württemberger konnten deshalb nicht an den guten Saisonauftakt in München anschließen und mussten am Ende sogar noch um Platz drei bangen. Auch ihnen vermasselte das sonntägliche Gewitter die Chance, die Scharte wieder auszuwetzen.

Luisa Kaiser, die am Samstag im Südteam- A-Juniorinnen Vierer Ohne mit Sportlerinnen aus Eberbach und Stuttgart an den Start ging, konnte sich hingegen im Vergleich zu München deutlich verbessern. Bis zur Streckenhälfte führten sie das Feld an und mussten sich dann lediglich einer weiteren Mannschaft des Südteams geschlagen geben. Auch am Sonntag endete das Rennen auf die gleiche Weise.

Der Doppelzweier von Emil Rauscher und Jonas Benke hatte am Samstag das Pech, in dem Lauf mit den schnellsten drei Booten überhaupt gelandet zu sein. Entsprechend ernüchternd war das Ergebnis mit Platz 5 - hatten die Beiden doch vor zwei Wochen in München noch ihren Vorlauf gewonnen. Im gesetzten Lauf am Sonntag lief es dann schon deutlich besser: Nach durchwachsenem Start schob sich das Boot Schlag um Schlag am Feld vorbei und musste im Schlussspurt nur das Hamburger Boot ziehen lassen.

B-Juniorin Anika Hümpfner und Leichtgewichts-A-Juniorin Merit Linder starteten jeweils in Renngemeinschafts- Zweiern. Für beide reichte es am Samstag in Köln nur zum vierten, beziehungsweise fünften Platz. Auch im leichten Einer landete Linder auf Rang vier. Während für Linder die Resultate auch am Sonntag so ausfielen, ruderte sich Hümpfner mit ihrer Karlsruher Partnerin im 3. Lauf auf den zweiten Platz.

Auch der B-Junioren-Vierer Ohne von Jan Haßdenteufel und dessen Partnern aus Mannheim und Karlsruhe konnte in Köln nicht an die guten Leistungen aus München anknüpfen. Am Samstag blieb nur Platz 4. Sie steigerten sich am Sonntag und hielten in einem engagierten Rennen Kontakt zum Feld. Am Schluss fehlten ihnen als Fünfte nur 1,5 Sekunden auf Platz 3.

A-Junioren Sven Liebrich und Max Scheufele mussten kurzfristig vor ihrem Zweier-Ohne-Rennen noch das Boot wechseln und kamen ersten auf der zweiten Streckenhälfte in Fahrt. Es blieb am Schluss bei Platz 5. Auch ihnen verwehrte der Regattaabbruch die Revanche am Sonntag.
Eine letzte Generalprobe vor den Deutschen Meisterschaften erwartet nun am übernächsten Wochenende die Nürtinger Ruderer bei der Juniorenregatta in Hamburg.

Nach seiner starken Leistung vor 14 Tagen in München konnte Nils Weiß (in der Mitte) sich auch auf der Junioren-Regatta in Köln unten den besten Einer-Ruderer in Deutschland etablieren. Nach dem Vorlauf-Sieg am Samstag ruderte er am Sonntag im sogenannten A-Finale auf einen starken dritten Platz.

21.05.2019 || Bericht: Kareen Keller-Kuhnle ||Foto: meinruderbild.de

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