Masse und Klasse – Ruderclub Nürtingen dominiert Heidelberger Regatta

Die Bootshalle des Nürtinger Ruderclub war am vergangenen Wochenende fast leer und das Ruderrevier am Wörth verwaist: Ein Tross von 11 Fahrzeugen, zwei Bootswägen, beladen mit insgesamt 22 Ruderbooten, 47 aktiven Ruderern, vier Trainern und zahlreichen Schlachtenbummlern (meist Eltern aktiver Ruderer) zog am vergangenen Wochenende von Nürtingen den Neckar abwärts. Hinzu kam ein Anhänger mit dem Schiedsrichter-Katamaran, der als Leihgabe dabei war. Ziel war die Regatta in Heidelberg.

Die Nürtinger Ruderer zwischen 12 und 54 Jahren bewiesen, dass Masse durchaus auch Klasse haben kann. Bei insgesamt 79 Starts der Nürtinger Ruderer wurden 32 Bootssiege für den RCN eingefahren – eine Gewinnquote von über 40 Prozent!
Der Ruderclub entschied damit eindeutig die Vereinswertung für sich und nahm das Paar, hierfür als Prämie ausgeschriebene Skulls mit nach Hause.

Allein der U23-Starter Tim Liebrich, erfolgreichster Nürtinger Ruderer der Regatta, trug mit fünf ersten Plätzen hierzu bei – jeder Start ein Sieg.

Aber auch die C-Junioren (12-14Jahre), die von Gudrun Rosenfeld und Fanny Keller trainiert werden, sammelten eifrig Radaddeln. Je drei davon gingen auf die Konten von Jonas Benke, Jan Haßdenteufel und Emil Rauscher. Zwei mal gewannen Bjarne Hodapp, Urs Strohmann, Annika Weiß, Stefanie Filbert und Julian Engel. Einen Sieg gabs für Max Mühlhause, Max Schwarz und Phil Weckenmann.
Hinzu kamen noch sieben zweite Plätze für die Nürtinger Cs.

Bei den B-Junioren (15-16 Jahre) waren viele der Nürtinger im jüngeren Jahrgang und taten sich deshalb mit dem Medaillensammeln etwas schwerer. Immerhin gabs für Max Scheufele, Mattis Keller, Nils Weiß und Georgije Sladovic je eine davon. Außerdem holte die von Max Schäfer und Philipp Nadler trainierte Truppe insgesamt weitere sieben zweite Plätze.

Ihre A-Juniorinnen Alena Haußmann und Merit Linder waren das Maß der Dinge bei den Leichtgewichten. Samstags gewannen sie in ihren jeweiligen Abteilungen die ersten Plätze bei den leichten Einern. Sonntags, im gesetzten Lauf, lag Haußmann vor Linder. Gemeinsam im Doppelzweier blieben sie ebenfalls ungeschlagen.

Das Trainergespann Schäfer und Nadler freute sich sehr über die Erfolge ihrer Schützlinge, waren doch ihre stärksten Sportler gar nicht in Heidelberg dabei, sondern bei der Vorbereitung der großen Kölner Juniorenregatta.

Ordentlich sahnten auch die U23-Männer ab, obwohl diese Klasse besonders hart ist, da sie über vier Jahrgänge reicht. Nach Tim Liebrich mit seinen fünf, folgt Christian Heszler, der mit vier Siegen bei den leichten Männern sehr stark war. Dreimal legte Marvin Rüdt am Siegersteg an, zweimal Julian Defillion und eine Medaille gabs für Oli Peikert.
Dabei setzte sich das Quartett Rüdt, Liebrich, Defillion und Heszler im Sprint des Männer-Doppelvierers durch. Dafür gabs sogar ein Preisgeld, das zumindest einen kleinen Teil des hohen Meldegeldes wieder wettmachte.

Auch die Masters fuhren in Heidelberg auf der Erfolgswelle mit. Die drei Starts in den Vierern endeten jeweils mit drei deutlichen Siegen. Lediglich im Achterrennen mussten sich die Nürtinger Masters in einem packenden Rennen über die 1000-Meter-Strecke mit nur 4 Zehntel – das sind etwa 1,5 Meter – den Gastgebern geschlagen geben. Albrecht Rosenfeld und Martin Fouqué holten sich dreimal den Sieg, für Markus Bischoff, Gisbert Zahn waren es zwei. Je eine Radaddel fuhren schließlich noch Alex Trautmann und Norbert Schmid ein.

Und so zog denn der Tross am Sonntag sehr zufrieden, um ein paar Skulls und etliche Medaillen reicher im Gepäck, wieder neckaraufwärts.

Die Nürtinger Nachwuchs-Ruderer Jonas Benke, Max Schwarz, Jan Haßdenteufel, Emil Rauscher mit Steuermann Max Mühlhause gewannen auf der Heidelberger Regatta klar den Doppelvierer bei den 13/14-jährigen Junioren C. In weiteren Rennen im Zweier und Einer in verschiedenen Bootsbesetzungen konnten diese fünf Jungs zusammen insgesamt sechs Rennsiege einfahren.

18.05.2018 // Bericht: Kareen Keller-Kuhnle // Foto: Andreas Keller

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