Nürtinger Ruderer Tim Liebrich startete bei der U23-EM in Griechenland

„Unser Potenzial nicht abgerufen“

Im Norden Grichenlands, in Ioannia, versammelten sich am vergangenen Wochenende die U23 Ruderer Europas, um auf dem Pamvotida-See ihre Meister zu küren. Mit von der Partie war Tim Liebrich vom Ruderclub Nürtingen. Gemeinsam mit Sportlern aus Hamburg, Potsdam und Münster vertrat er den Deutschen Ruderverband im Männer Doppelvierer.

Aufgrund der späten Nominierung für diesen Wettkampf blieb der Mannschaft nur ein kurzes gemeinsames Training in Hamburg sowie am Bundesstützpunkt in Berlin mit dem Rest der Nationalmannschaft. Da an den Europameisterschaften überwiegend junge Mannschaften teilnehmen, war es schwierig, vorab die Konkurrenz einzuschätzen.

Im Vorlauf am Samstag kamen die Gegner der Mannschaft um Liebrich aus Israel, Österreich, Tschechien und Rumänien. Nach einem gelungenen Start fand das deutsche Boot zunächst gut in das erste gemeinsame Rennen. Rumänien und Tschechien legten allerdings ebenfalls sehr gut los und versuchten, sich an die Spitze zu setzen. Für das Finale A am Sonntag qualifizierte sich nur das jeweils siegreiche Boot eines Vorlaufs. Auf den letzten 500 Metern gelang es den genannten Booten, sich vor das deutsche zu legen. Und auch im Ziel hieß es dann Rumänien vor Tschechien und Deutschland.

Somit musste Liebrich mit seinen Partnern versuchen, sich über den Hoffnungslauf für das große Finale A zu qualifizieren.
Noch am selben Tag stand das zweite Rennen auf dem Programm. Dieses Mal hießen die Gegner Österreich, Ukraine, Italien und Russland. Erneut erwischte der deutsche Doppelvierer einen guten Start, konnte aber diese Geschwindigkeit leider nicht nutzen, um sich im weiteren Streckenverlauf gegen die Konkurrenz weiter nach vorne zu schieben und den ersehnten Startplatz im A-Finale zu erreichen: Am Ende kam das deutsche Boot als drittes ins Ziel und das bedeutete Finale-B (Plätze 7-12) am Sonntag.
Sichtlich enttäuscht vom Rennverlauf und der Platzierung zeigte sich die Mannschaft nach ihrem Hoffnungslauf am Steg. Liebrich bedauerte: „Wir haben alles versucht, fanden aber nicht in den erhofften Rhythmus um unser volles Potential abzurufen“.

Am Finalsonntag galt es dann, im Finale-B nochmal alle Kräfte zu mobilisieren und möglichst einen vorderen Platz zu erreichen. Am Ende des letzten, hart umkämpften Rennens belegte das deutsche Team um Liebrich Platz 5 und somit den 11. Rang in der Gesamtwertung. Es war nicht das, was sich die Mannschaft erhofft hatte. Trotzdem war es eine tolle Erfahrung, international gegen harte Konkurrenz gestartet zu sein. Liebrich geht jetzt gemeinsam mit den anderen Athleten des Ruderclub Nürtingen in den Herbst und die Vorbereitung auf die Saison 2020. Ziel ist dieses Mal die Qualifizierung für die U23 Weltmeisterschaften nächstes Jahr im slowenischen Bled.

Die zweite Nominierung in Folge für die U23-Europameisterschaft war für Tim Liebrich (ganz links) nicht der erhoffte Erfolg. Zu kurz war die gemeinsame Vorbereitungszeit im U23-Doppelvierer, es blieb ein 11. Platz in der Gesamtwertung. Aber Liebrich bleibt optimistisch, er will nächstes Jahr durchstarten. Der Blick geht nach vorne, sein Ziel heißt dann Nominierung für die Weltmeisterschaft.

10.09.2019 || Bericht: Sascha Hustoles || Foto: meinruderbild.de

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