Wir sitzen alle in einem Boot – 7. Rudercup der Bodelschwinghschule

Zwanzig Mannschaften mit Schülern sowie Aktiven des Ruderclubs kämpften um jeden Zentimeter

Zehn Leichtgewichts- und ebenso viele Schwergewichts-Mannschaften mit je drei Schülern der Bodelschwinghschule und einem Aktiven des Ruderclub Nürtingen (RCN) traten jeweils als Team auf dem Ruderergometer gegeneinander an. Zeitgleich starteten immer zwei Teams auf den acht, vom Ruderclub gestellten Ergometern.

Dabei entstand echtes Regatta-Feeling: Mit einer eigens dafür entwickelten Software wurde die Durchschnittsgeschwindigkeit eines jedes Teams errechnet und mittels eines Beamers als Boot sichtbar auf einer Leinwand dargestellt. So fuhren die Teams quasi „real“ in zwei Booten gegeneinander, für alle Zuschauer sichtbar.

Schon der Beginn der Veranstaltung wurde von Kai Vajen, Lehrer an der Bodelschwinghschule, professionell inszeniert. Die Aktiven des Ruderclubs liefen mit Musik und unter Scheinwerfern in die Arena und wurden von den Schülern frenetisch begrüßt – etwas, das Ruderer sonst so nicht geboten bekommen.

Nach der Bildung der Teams ging es sofort mit den Vorläufen los. Einige der Schüler nehmen regelmäßig an der Ruder AG, einer Kooperation zwischen der Bodelschwinghschule und dem RCN, teil. Sie waren, wie die Aktiven des Ruderclubs, sozusagen Profis und in den Teams heiß begehrt. Jedoch hatten alle Schüler die Möglichkeit, eine Woche lang auf den RCN-Ergometern in ihrer Schule zu üben und sich mit den Geräten vertraut zu machen – und das wurde auch genutzt. Die Qualität der Zeiten steigt von Jahr zu Jahr. „Weil diese Art des Ergometerruderns und des Wettbewerbs allen die Teilnahme ermöglicht, ist es für unsere Schüler so gut geeignet“, so Vajen, Organisator auf Seiten der Schule.

Dazu kommt, dass alle Teilnehmer in den Teams buchstäblich „in einem Boot sitzen“; ein wichtiger Gedanke wenn Inklusion gelingen soll. „Hier geht es nicht nur ums gewinnen, sondern um den Teamgeist und die gemeinsame Freude an der Bewegung. Wir freuen uns, dieses geniale Inklusionsprojekt als Kooperationspartner unterstützen zu können“, so Indra Pietsch und Saskia Brandstetter von der „Koordination Gesundheitsförderung in Lebenswelten“ der AOK Neckar-Fils.

Nach gut drei Stunden und zwanzig Rennen waren die Schlachtenbummler im Publikum wohl genauso geschafft wie die Sportler und der Stimmung nach zu urteilen, auch genauso glücklich. Das Siegerteam der Leichtgewichte waren die „Superwings“ mit Marcel, Mikulas, Laura und Phil. Champions der Schwergewichte wurde das Team „Die heiligen 4 Ruderkings“ mit Jerome, Dennis, Ediz und Levin, die allesamt mächtig gefeiert wurden.

Dank dieser Begeisterung beim Rudercup hat Hans Willi Kies, Leiter der Ruder-AG beim RCN, auch nie Nachwuchssorgen für das Rudern auf dem Neckar. Auch wenn dies einen enormen Betreuungsschlüssel bedeutet, ist es doch der Kern der Kooperation und im achten Jahr eine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte.

„Jeweils acht Teilnehmer eines Rennens werden begeistert angefeuert und ins Ziel getragen.“

16.01.2020 || Bericht: Gisbert Zahn || Foto: Gisbert Zahn

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