RCN-Ruderer auf dem Rheinmarathon

Zum zweiten Mal nach 2013 reiste eine größere Gruppe RCNler zur 44. Ausgabe der bedeutendsten Langstrecken-Ruderveranstaltung Deutschlands: dem Düsseldorfer Marathonrudern, kurz „Rheinmarathon“ genannt. Die Strecke führt über 42,8 km auf Europas stärkst befahrener Wasserstraße vom Bootshaus der RTHC Leverkusen zu jenem des veranstaltenden RC Germania Düsseldorf. Das Rennen ist für wellengängige C-Boote (definierte Breite 0,78 m) ausgeschrieben, neben der Hauptklasse der Vierer mit Steuermann auch für fußgesteuerte Dreier und Fünfer. Daneben waren erstmals auch 4 Kirchboote (14 Ruderer + Steuermann) in einer eigenen Klasse am Start. In diesem Jahr traten insgesamt 178 Teams an, was einen neuen Teilnehmerrekord darstellte!

Unter den ca. 900 Teilnehmern waren auch 9 aus Nürtingen. In einem Nürtinger Vereinsboot stellte sich ¾ der Stammbesetzung des seit langer Zeit sehr erfolgreichen Masters-Vierers in der offenen (d.h. nicht altersbeschränkten) Riemenklasse. Martin Fouqué, Gerhard Kehl und Andreas Keller wurden durch Henry Gieseler (Junioren-Vizeweltmeister von 2010) verstärkt, der aus seinem momentanen Ruderruhestand kurzfristig für den erkrankten Schlagmann einsprang. Für den Dienst an den Steuerseilen konnte wie in 2013 Hans Willi Kies gewonnen werden. Weitere Nürtinger traten in Renngemeinschaften an: Charlotte Rudolf in der Frauenklasse mit einem Mindestdurchschnittsalter (MDA) von 43 Jahren in Renngemeinschaft mit dem RK Karlsruher Alemannia und der RG Wiesbaden-Biebrich, Neu-RCNler Semih Aydin in der Anfängerklasse in einem Boot der Karlsruher Alemannia, Patrick Plagge zusammen mit Karlsruhern und Bad Kreuznachern ebenfalls in der offenen Riemenklasse und Matthias Auer in Renngemeinschaft mit Hamm, Offenbach und Bonn in der offenen Mixedklasse.

Die Ruderbedingungen waren am diesjährigen Feiertagstermin des 3. Oktobers sehr gut – spätsommerliche Temperaturen um 20°C und ein nur leichter Wind aus südöstlicher (in Fließrichtung, also günstiger) Richtung. Weniger förderlich für schnelle Ruderzeiten waren hingegen das extreme Niedrigwasser und die erhöhte Anzahl an Frachtern, da ob des niedrigen Wasserstands nicht mehr mit voller Beladung gefahren werden durfte.

Die Nürtinger zogen sich allesamt gut bis sehr gut aus der Affäre. Das zuerst gestartete Team von Charlotte Rudolph belegte mit Rang 5 unter den 9 Startern in der Frauenklasse MDA43 einen Platz im Mittelfeld. In 2:43:02 h wurde ein Stockerlplatz nur um ca. 2 Minuten verpasst. Dieses Ziel konnte Semih Aydin verwirklichen – für seine Mannschaft sprang unter den 6 teilnehmenden Teams der Anfängerklasse (Neuruderer der Jahre 2014 und 2015) ein dritter Platz heraus, so dass er die erste Nürtinger Medaille bei der Siegerehrung in Empfang nehmen durfte. In der offenen Riemenklasse konnten sich dann gleich beide Boote mit Nürtinger Beteiligung über Plätze auf dem Siegerpodest freuen. Hinter dem Boot mit 20-jährigen Ulmer Leistungsruderern belegte das teilverjüngte Nürtinger Mastersboot einen souveränen 2. Platz. Die Ruderzeit von 2:22:22 h reichte zudem zu einem ausgezeichneten 12. Platz im Gesamtklassement der 178 Teams. Dritter unter den sieben Mannschaften wurde Patrick Plagge im Bad Kreuznacher Boot. Die geruderte Zeit von 2:26:33 h bedeutete den 29. Gesamtrang. Für eine Goldmedaille sorgte schließlich noch Langstreckenspezialist Matthias Auer. Mit 2:17:33 h wurde nicht nur die Mixedklasse gewonnen und dabei die namhafte Konkurrenz des Veranstalters aus Düsseldorf mit Ex-Weltmeister Robby Gerhard und Frisch-Weltmeisterin Leonie Pieper um fast 4 Minuten distanziert, sondern mit dem vierten Platz auch eine herausragende Gesamtplatzierung erzielt. Als schnellstes der insgesamt 28 Mixed-Mannschaften konnte zudem noch der Wanderpreis für das schnellste Mixed-Boot in Empfang genommen werden. Einmal mehr ein gelungener Ausflug des RCNs, der gezeigt hat, dass die Nürtinger „Wendespezialisten“ mit einer Trainingsstrecke von weniger als 1,5 km durchaus auch lang und kontinuierlich rudern können – und das richtig flott!

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