Von Barbara Gosson, Nürtinger Zeitung

Der zwölfte Nürtinger Drachenboot-Cup war wieder ein Volksfest am und auf dem Fluss. Geboten waren Party, gute Laune und extrem spannende Rennen: erst die Auswertung des Zielfilms ermittelte den Sieger. Es war zum vierten Mal das TBN-Turn-Team aus Neckarhausen.

Nicht nur schön, sondern auch schnell: die „Hilite Power Minions“ gewannen die Kostümwertung und schafften es ins Finale.
Foto: Andreas Keller

Am Start waren 16 Mixed-Mannschaften und drei reine Frauenteams, Betriebsmannschaften, Sportvereine und Freundeskreise. Mitmachen konnte jeder, der ein Boot mit 16 Leuten plus Trommler, darunter mindestens vier Frauen, besetzen konnte. Diese Regelung, so der Vorsitzende des Ruderclubs, Gisbert Zahn, steht auf der Kippe, denn drei Mannschaften, unter ihnen die Vorjahressieger von Festool, konnten mangels Frauen kein Boot melden.

Immer vier Teams starteten auf der 300 Meter langen Regattastrecke. Dabei lagen die Boote oft nur eine Drachennasenlänge auseinander. Jedes zweite Rennen war ein Fotofinish, bei einem Rennen war gar kein Sieger zu ermitteln, sodass die Teams sofort noch einmal paddeln mussten.

Ins Finale schafften es schließlich „Kanos Kanu“ vom Judoverein Nürtingen, das TBN-Turnteam aus Neckarhausen, „Meyer tectum praedonibus“, das Werksteam einer Köngener Bedachungsfirma, und die „Hilite Power Minions“, das Team von Hilite aus Nürtingen. Das Rennen ging so knapp aus, dass vor der offiziellen Siegerehrung keines der Teams wissen konnte, wer gewonnen hatte.

Vor den schnellsten wurden die schönsten Teams gekürt. Auf Platz drei kam das Damenteam der „Froschköniginnen“ mit seinen pinkfarbenen Perücken und Cupcake-Hütchen. Platz zwei belegte das „Pauerboot“ von Heller und auf Platz eins kamen die „Hilite Power Minions“, die sich bei ihrer Kostümierung vom aktuellen Kinohit inspirieren ließen.

Moderiert wurde die Siegerehrung von Hans-Willi Kies, der „weil Angela Merkel verhindert ist“ Bürgermeisterin Claudia Grau auf die Bühne bat. Sie überreichte den glücklichen Drachenreitern ihre Pokale. Den Sieg unter den Damenteams nahmen die „Alohas“ vor den „Froschköniginnen“ und den „Schnellen Weibern“ aus Ulm mit nach Hause.

„Innerhalb von sechs Zehntelsekunden sind alle ins Ziel“, schilderte Gisbert Zahn, wie eng beieinander die Teams lagen. Platz vier ging an die „Hilite Power Minions“, Platz drei an „Kanos Kanu“, Platz zwei belegten die Piraten von Meyer tectum, ein toller Erfolg für die erste Teilnahme. Platz eins belegte zum vierten Mal bei sechs Teilnahmen das Neckarhäuser Turnteam, das seine Sportlichkeit gleich unter Beweis stellte, indem die Ruderer auf den Händen auf die Bühne gelaufen kamen. Damit geht der Wanderpokal abermals nach Neckarhausen.

Im Mittelpunkt stand jedoch nicht der Wettkampf, sondern das Gemeinschaftsgefühl. Vom Ruderclub bis zur Wörthbrücke standen die Pavillons der Teams, die sich mit Schlachtgesängen zu Höchstleistungen putschten, sich aber auch bei der Siegerehrung gegenseitig feierten und bejubelten. Der Abend klang mit einer ausgelassenen Party mit den Flippmanns aus.

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